Jetzt spricht die St. Galler Regierung zum Skoda-Skandal
Kein Angebot von SVP-Präsident Gartmann und seinem Schwager!

In der Skoda-Affäre rund um den Präsidenten der St. Galler SVP, Walter Gartmann, spricht nun die Regierung: Der Kanton hat die Skodas in der Schweiz bestellt. Gartmann und sein Schwager reichten kein Angebot ein.
Publiziert: 22.08.2017 um 08:37 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 16:01 Uhr
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Walter Gartmann, Präsident der SVP St. Gallen, erfand einen «Skoda-Skandal».
Foto: Keystone
Petar Marjanovic

Am Sonntag berichtete der SonntagsBlick, wie frech SVP-Politiker Walter Gartmann (48) einen «Skoda-Skandal» erfand: Er schimpfte gegen den Kanton St. Gallen, weil die Beamten angeblich fünf Skodas in Serbien eingekauft hätten. Das stimmte jedoch nicht.

Erhalten hat den Auftrag das Autocenter in Mels SG. Ein direkter Konkurrent des SVP-Politikers. Sein Schwager und er führen nämlich zusammen die Seeztal Garage. Die beiden Garagen trennt nur gerade mal ein Maschendrahtzaun.

Die Regierung bestätigt die Recherchen des SonntagsBlicks. In der Antwort zum Vorstoss liefert sie weitere Details rund um die Skoda-Affäre und zeigt auf, dass die Beamten vorbildlich beim Kauf der fünf Fahrzeuge handelten.

Nur lokale Händler waren erlaubt

Sie hatten nämlich beim sogenannten «Einladungsverfahren» nur St. Galler Garagen um eine Offerte angefragt. Die Seeztal Garage vom SVP-Politiker Gartmann und seinem Schwager Marcel Kalberer reichte jedoch kein Angebot ein. Stattdessen verbreiteten sie den angeblichen «Skandal» in den Medien.

Die beiden kritisierten in «20 Minuten» etwa, dass der Kanton mit dem Skoda Yeti ein altes Modell verlangte, das gar nicht hergestellt werde. «Dadurch konnte kein offizieller Skoda-Händler den Auftrag ausführen», so Gartmann. 

Gartmann schweigt bis September

Doch auch da lag Gartmann falsch: «Gemäss Skoda Schweiz sind Skoda Yeti auch heute noch ab Lager verfügbar und können über die offiziellen Skoda-Markengaragen bestellt werden», schreibt die Regierung weiter.

Entgegen Gartmanns Behauptung hat ein St. Galler Skoda-Partner das auch getan – bloss war sein Angebot teurer als jenes des Autocenters. 

Der SVP-Politiker meinte zum SonntagsBlick, er habe «nur Fragen» stellen wollen. Weitere Angaben wolle er mit Verweis auf die Kantonsrats-Sitzung im September nicht machen.

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