Jetzt muss bei den Befürwortern des Geldspielgesetzes ein Vermittler ran
Zerstritten, dezimiert und führungslos

Die Befürworter des Geldspielgesetzes haben im Abstimmungskampf einen veritablen Fehlstart hingelegt. Nun koordiniert Politikberater Mark Balsiger die verschiedenen Ja-Kampagnen.
Publiziert: 26.04.2018 um 11:26 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:31 Uhr
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Koordiniert die Pro-Kampagne: Politikberater Mark Balsiger.
Foto: SRF
Nico Menzato

Bei den Befürwortern des Geldspielgesetzes ist die grosse Nervosität ausgebrochen – weil ihr Lager auseinanderbricht. Parteien, die im Parlament dem Gesetz noch zum Durchbruch verholfen hatten, legten eine Kehrtwende hin. So beschloss die FDP überraschend deutlich die Nein-Parole. In der SVP gibt es Stimmfreigabe. Wobei das Nein-Lager stärker und stärker wird. So beschloss gestern die St. Galler SVP fast einstimmig, das Gesetz abzulehnen.

Streit wegen SVP-Werber

Einzig SP und CVP haben die Ja-Parole gefasst. Am Wochenende könnte die BDP folgen. Nur: SP und BDP sind aus dem überparteilichen Ja-Komitee ausgetreten. Aus Protest, weil ausgerechnet die Goal AG des umstrittenen SVP-Werbers Alexander Segert (55) mit der Ja-Kampagne beauftragt worden ist.

Nur die CVP verblieb damit als Partei neben Verbänden und Organisationen im «überparteilichen» Komitee, das heute ihren Abstimmungskampf eröffnet. Die Kampagnen-Führung hat die CVP aber nicht übernommen. «Aus Ressourcengründen», wie Kampagnenleiterin Laura Curau (28) sagt. «Wir haben schon den Lead gegen die Vollgeld-Initiative.»

Gegen ausländische Casinos

Das Ja-Lager ist dezimiert, zerstritten und führungslos. Denkbar schlechte Voraussetzungen für die Abstimmung vom 10. Juni. Deshalb hat man gestern den Kampagnen-Profi und Politikberater Mark Balsiger (50) ins Boot geholt. Er soll die verschiedenen Pro-Kampagnen koordinieren, wie er gegenüber BLICK bestätigt.

Im Klartext: Balsiger soll dafür sorgen, dass sich die verbliebenen Verfechter des Geldspielgesetzes nicht noch weiter zerfleischen. Gefallen würde dies den ausländischen Casinos. Sie würden weiterhin hierzulande Internet-Geldspiele betreiben – und damit ganz viel Geld verdienen.

Alle Abstimmungen auf einen Blick

Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.

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