Sie hatte sich bereits wenige Stunden nachdem SP-Ständerätin Pascal Bruderer (40) ihren Rücktritt bekannt gab, in Stellung gebracht: «Wenn die Partei mich als Kandidatin sieht, werde ich mir das dann sicher überlegen», sagte Yvonne Feri (51) Ende Januar zu BLICK.
Jetzt verkündet die Nationalrätin in der «Aargauer Zeitung»: «Ich habe für mich persönlich entschieden, dass ich im Herbst 2019 für den Ständerat kandidieren möchte.» Sie fühle sich «nach zwei Amtsperioden im Nationalrat bereit», sei sehr «motiviert, den Kanton Aargau in der kleinen Kammer zu vertreten».
Yvonne Feri politisiert linker als Pascale Bruderer
Feri ist bisher die einzige, die ihre Ambitionen für Bruderers Sitz offen kundtut. Nationalrat und Co-Präsident der SP Aargau, Cédric Wermuth (32), sagte am Abend des Rücktritts zu BLICK: «Man soll im Leben nie etwas ausschliessen – ausser eine Bundesratskandidatur.»
Feri wollte letztes Jahr bereits für die SP in die Aargauer Kantonsregierung einziehen, unterlag der SVP-Kandidatin Franziska Roth aber im zweiten Wahlgang.
SP Aargau hält sich bedeckt
Damals wurden die Stimmen laut, Feri politisiere zu weit links und sei für Mitte-Wähler keine Option. Zum Vergleich: Bruderer gehört zum rechten Rand der SP und konnte jeweils bis ins bürgerliche Lager hinein Stimmen holen.
Gegenüber der «Aargauer Zeitung» verteidigt sich Feri: «Das höre ich oft, doch sehe ich mich mit anderen Augen.» Sie sei keineswegs eine «radikale rote Feministin», so die frühere Präsidentin der SP Frauen.
Bei der Partei reagiert man derweil zurückhaltend auf Feris Kandidatur. «Es ist korrekt, dass Yvonne Feri die Parteileitung über ihre Absicht informiert hat, für den Ständerat kandidieren zu wollen», so Elisabeth Burgener, die Co-Präsidentin der SP Aargau in der «Aargauer Zeitung». «Ich möchte mich derzeit aber nicht näher zu ihrer Kandidatur äussern, weil wir in der Parteileitung erst noch den Zeitplan für die Nomination festlegen werden.» (vfc)