Jungfreisinnige wollen Rentenalter anheben
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Per Volksinitiative:Jungfreisinnige wollen Rentenalter anheben

Je länger wir leben, desto länger sollen wir arbeiten
Jungfreisinnige wollen Rentenalter 66+

Bis 2032 soll das Rentenalter auf 66 Jahre für alle steigen. Und noch mehr: Steigt die Lebenserwartung, erhöht sich auch das Rentenalter. Das verlangen die Jungfreisinnigen mit ihrer Volksinitiative.
Publiziert: 05.11.2019 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2020 um 19:45 Uhr
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Das heutige AHV-Rentenalter halten die Jungfreisinnigen nicht mehr für tragbar. Deshalb lancieren sie die Renteninitiative. Mit dabei sind unter anderem die FDP-Nationalräte Andri Silberschmidt und Christa Markwalder (sitzend).
Foto: keystone-sda.ch
Ruedi Studer

Jungfreisinnige in verlöcherten T-Shirts? Ein Bild mit Symbolik: Die Löcher stehen für das drohende Defizit in der AHV-Kasse. «Das AHV-Loch wird 2045 160 Milliarden Franken betragen und wird Jahr für Jahr grösser», warnt Patrick Eugster.

Er präsidiert das Komitee, das nun mit einer Volksinitiative Gegensteuer gibt: Rentenalter 66 – und höher! Diese Initiative koppelt das Rentenalter nämlich an die Lebenserwartung. Ab heute werden Unterschriften dafür gesammelt.

Rentenalter 66 per 2032

Kommt das Begehren zustande und an der Urne durch, steigt das Rentenalter innert sechs Jahren auf 66, für alle. Für Männer ab Jahrgang 1961 würde es jedes Jahr um zwei Monate steigen – für Frauen ab Jahrgang 62 um vier Monate. Gemäss jungfreisinnigem Fahrplan wäre das Rentenalter damit im Jahr 2032 erreicht.

Und es könnte noch weiter steigen. Die Initiative würde einen Automatismus einführen: Je älter die Leute im Schnitt werden, umso länger sollen sie arbeiten müssen. Die jungfreisinnige Formel rechnet mit einem Faktor von 0,8. Das heisst: Steigt die Lebenserwartung um 1 Jahr, wird auch das Rentenalter um gut 10 Monate erhöht. Der Jahrgang 1976 würde damit beispielsweise erst mit 67 pensioniert.

Für die Chrampfi-Variante

Von den drei Optionen für die AHV-Sanierung – mehr zahlen, Renten kürzen oder länger arbeiten – plädieren die Jungfreisinnigen für die Chrampfi-Variante.

Die AHV einfach über zusätzliche Einnahmen zu sanieren, wie das die Linke bevorzugt, kommt für die Jungfreisinnigen nicht in Frage. Bis 2045 müssten die Lohnabgaben um 4 Prozentpunkte steigen – heute sind es alleine für die AHV 8,4 Prozent. Auch für eine Rentenkürzung – bis 2045 müsste diese 20 Prozent betragen – ist die Jungpartei nicht zu haben.

Massnahmenpaket für Ü50-Generation

Doch das höhere Rentenalter bringt auch Probleme. Dass Arbeitslose über 50 Mühe haben, wieder einen Job zu finden, räumt auch die Jungpartei ein. Ihre Initiative will sie deshalb mit einem Massnahmenpaket für die Ü50-Generation absichern. Dabei schweben ihr Weiterbildungen und «faire Lohnabzüge» bei den Pensionskassenbeiträgen vor.

Mit ihrer Initiative machen die Jungfreisinnigen auch Druck auf die von SP-Sozialminister Alain Berset (47) neu aufgegleiste AHV-Reform. Diese sieht die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre samt einer sozialen Abfederung vor.

Bis am 5. Mai 2021 haben die Jungfreisinnigen nun Zeit, die benötigten 100'000 Unterschriften zusammenzubringen.

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