«Ja zu Schengen» hat grossen Zulauf
Jetzt machen Offiziere für das schärfere Waffenrecht mobil

Nach der Nein-Parole der Offiziersgesellschaft wächst das neue Komitee stetig, das sich für das verschärfte Waffenrecht einsetzt. Angesichts der bevorstehenden Armee-Abstimmungen plant es schon für die Zeit nach dem Urnengang.
Publiziert: 13.02.2019 um 15:43 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2019 um 15:51 Uhr
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Sein Gegenkomitee ist auf Kurs: Pascal Vuichard.
Foto: zVg
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Pascal TischhauserStv. Politikchef

Das Gegenkomitee zur Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG), welche die Nein-Parole zum neuen Waffenrecht beschlossen hat, ist auf Kurs: «Unser Gegenkomitee nimmt Gestalt an», bestätigt der Glarner Oberleutnant und Vizepräsident der Grünliberalen Schweiz, Pascal Vuichard (29), gegenüber BLICK.

Das Komitee hatte sich gebildet, nachdem der SOG-Präsidentenkonferenz fast einstimmig die Nein-Parole zur Waffenrichtlinie gefasst hatte. Diese kommt am 19. Mai an die Urne.

Vuichard geht davon aus, dass die Organisation «Ja zu Schengen» bis in zehn Tagen steht. «Wir dürften mit etwa 40 Mitgliedern starten. Ich rechne damit, dass wir bis zum Wahltag aber rasch weiterwachsen», meint er. Das neue Offizierskomitee wird dafür weibeln, schon allein aus Sicherheitsgründen für ein Ja einzutreten. 

Auch Dittli mit dabei

Wie der «Tages-Anzeiger» schrieb, haben der frühere Luzerner GLP-Nationalrat Roland Fischer (53) und der Basler Major Rudolf Mohler bereits Interesse an der neuen Gesellschaft bekundet. Und Vuichard bestätigt die BLICK-Informationen, wonach auch FDP-Ständerat Josef Dittli (61) mit an Bord ist. «Das freut uns natürlich, dass Ständerat Dittli sich bei uns engagieren will. Herr Dittli ist bislang vermutlich als Oberst im Generalstab der ranghöchste Offizier, der sich gemeldet hat.»

Generell betont der GLP-Vize Vuichard: «Aktive und ehemalige Offiziere wollen eintreten. Wir haben Interessenten von alt bis jung.» Der grosse Ansturm beweise, dass «die sichere Zukunft der Schweiz» gerade für viele Armeeangehörige ein zentrales Anliegen sei. «Mit einem Ja zum neuen Waffenrecht sichern wir den Verbleib bei Schengen.»

Man könne weiterhin am grenzübergreifenden, europäischen Sicherheitsverbund teilhaben, jeder Wehrmann könne weiter sein Sturmgewehr mit nach Hause nehmen, und auch die Schützenvereine dürften sich weiterhin ihrer Tradition widmen.

Wie weiter nach dem 19. Mai?

Derzeit überlegt Vuichards Organisation «Ja zu Schengen», ob und wie sie sich über den Abstimmungssonntag vom 19. Mai hinaus engagieren will. «Diesen Punkt diskutieren wir noch», präzisiert Pascal Vuichard. Wichtig sei ihnen vor allem, dass die SOG in sicherheitspolitischen Fragen ein glaubwürdiger Partner bleibe.

Mit ihrer Nein-Parole habe sie sich die Offiziersgesellschaft aber schon stark ins Abseits befördert. «In Anbetracht der wichtigen Armee-Abstimmungen, die auf uns zukommen, prüfen wir, wie wir mit unserer Stimme am besten Gehör finden.»

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