Die USA wollen in Kuba in naher Zukunft eine Botschaft eröffnen. Die US-Regierung hatte am Mittwoch die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zur kommunistischen Inselrepublik angekündigt.
Gut möglich also, dass die Schweiz die US-Interessen auf Kuba bald nicht mehr vertritt. Sie tut dies seit 1961. Das Aussendepartement (EDA) von Didier Burkhalter kann noch nicht abschätzen, wie es mit dem Mandat weitergeht. Klar ist: Die Schweizer Botschaft bleibt bestehen. Und Botschafterin Anne-Pascale Krauer Müller wird künftig nicht mehr Zeit haben, Cuba libre zu schlürfen. Denn die Schweiz stellt kein separates Personal für die US-Interessenvertretung. Für diesen Job sind laut EDA ausschliesslich Amerikaner zuständig – unter dem Schutzmandat der Schweiz.
«Sehr erfreut» ist das EDA, dass zwischen den beiden Erzfeinden Tauwetter herrscht – und lobt sich: Man habe «mit dem langjährigen Kuba–USA-Mandat auch einen Beitrag an die Annäherung zwischen den beiden Ländern geleistet.» Für die Schweiz sei die Rolle als Schutzmacht ein wichtiger Teil der traditionellen guten Dienste», so das Departement von Bundespräsident Burkhalter.
«Die Annäherung ist ein Erfolg für unser Land», pflichtet Daniel Vischer bei. Es sei zwar eine Ehre für die Schweiz, die US-Interessen vertreten zu dürfen, so der Grünen-Nationalrat und Präsident der Parlamentarischen Gruppe Schweiz–Kuba. Die Mission sei aber stets heikel und verzwickt gewesen. Auch Felix Gutzwiller (FDP), Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Ständerats, sagt: «Die Schweiz ist sicherlich nicht unglücklich, wenn sie sich bald aus dieser Mission zurückziehen kann.»