Island hat das beste Vorsorgesystem der Welt. Zu diesem Schluss kommt der am Dienstag veröffentlichte «Global Pension Index 2021» des Beratungsunternehmens Mercer, der Branchenvereinigung CFA Institute und der Monash University. Auf den Rängen zwei und drei landen die Niederlande und Dänemark.
Die Schweiz befindet sich mit dem elften Platz noch im ersten Drittel der untersuchten 43 Länder. Gut bewerten die Studienautoren die Integrität des Schweizer Modells. Also beispielsweise Kosten und Verwaltung. Hingegen sehen die Autoren Nachholbedarf in den Bereichen Nachhaltigkeit und Angemessenheit.
Rentenalter muss rauf
Sie schlagen darum mehrere Verbesserungen vor: etwa die Erhöhung des Rentenalters, eine höhere Wohneigentumsquote und eine geringere Verschuldung der Haushalte.
In der Politik sind derzeit mehrere Rentenreformen hängig: So beugt sich das Parlament gerade über die Erhöhung des Frauenrentenalters von 64 auf 65 Jahre. Auch die zweite Säule wird reformiert – dort soll der Umwandlungssatz gesenkt werden. Doch beide Reformen werden es vor dem Volk schwer haben.
Thailand am Schluss
Das schlechteste Resultat erzielte das Rentensystem von Thailand. Ebenfalls auf den hintersten Rängen liegen Argentinien, Indien, Japan, Südkorea, Mexiko, die Philippinen und die Türkei. Im Mittelfeld sind Belgien, Frankreich, Hongkong, Uruguay und die USA.
In allen Regionen der Welt gebe es signifikante Geschlechterunterschiede bei den Vorsorgeleistungen, schreiben die Autoren in einer Mitteilung. Sie sehen dafür mehrere Gründe, wovon viele bekannt seien: Frauen arbeiten mehr Teilzeit, übernehmen häufiger die Verantwortung für die Kindererziehung und haben tiefere Durchschnittslöhne.
Gemäss der Studienautoren würden diese Probleme durch die Vorsorgesysteme verstärkt. Im Fall der Schweiz schlagen sie darum vor, Beitrittsbeschränkungen zu Pensionskassen aufgrund niedriger Einkommen zu beseitigen und den Koordinationsabzug bei Teilzeitangestellten zu reduzieren.
(SDA/sf)