Zwar müsse davon ausgegangen werden, dass in der Schweiz weitere Fälle auftreten. Trotzdem gehe das BAG zur Zeit nicht von einer Gefahr für die Bevölkerung aus. Die epidemiologischen Daten wiesen vielmehr auf eine «Begrenzung der Ausbrüche» hin.
Bei Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken.
Milder als Pocken
Die Krankheit beginnt mit hohem Fieber und entwickelt sich schnell zu einem Hautausschlag mit Krustenbildung.
Affenpocken sind eine virale Infektionskrankheit, die durch das Orthopoxvirus verursacht wird, wie das BAG auf seiner Webseite schreibt. Beim Menschen weist das klinische Bild eine gewisse Ähnlichkeit mit Pocken (Variola) auf, wobei Affenpocken-Ansteckungen allgemein milder verlaufen.
Die Infektionserkrankung wird von Tieren, vermutlich von Nagetieren, auf den Menschen übertragen (Zoonose). Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich.
Hohe Übertragungsgefahr im Sommer
Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Affenpocken bei bevorstehenden Festivals und grossen Partys. «Das Potenzial für eine weitere Übertragung in Europa und anderswo im Sommer ist hoch», heisst es in einer Erklärung des WHO-Regionaldirektors für Europa, Hans Henri Kluge.
Festivals und Feiern in den kommenden Monaten böten aber auch die Möglichkeit, um bei jungen, sexuell aktiven und mobilen Menschen das Bewusstsein für die Krankheit zu steigern und das Schutzverhalten zu stärken.
Untersuchungen zu den bisherigen Fällen lassen laut Kluge darauf schliessen, dass der Ausbruch in Europa bereits Mitte April erfolgt sei.
(SDA/lm)