Das Ausfüllen der Steuererklärung ist für die meisten Schweizer ein Graus. Noch schmerzhafter sind aber die Rechnungen, die alle paar Monate in den Briefkasten flattern.
Schon bald könnte die Überweisung der Tausenden von Franken an den Staat Geschichte sein. Das jedenfalls glaubt eine Gruppe um den früheren Vizekanzler Oswald Sigg.
Mikrosteuer auf Finanztransaktionen
Sie pocht auf die Einführung einer Mikrosteuer. Konkret soll auf alle elektronischen Zahlungstransaktionen automatisch eine Steuer von 0,2 Prozent erhoben werden. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, beträgt diese Gesamtsumme über 100’000 Milliarden Franken – mehr als das 160-fache des Bruttoinlandprodukts.
Daraus könnten also Steuereinnahmen von 200 Milliarden Franken generiert werden – mehr als die heutigen Steuereinnahmen. Damit diese Vision Realität wird, soll der Vorschlag dem Volk vorgelegt werden.
Zu den Initianten gehören neben Sigg auch der Finanzprofessor Marc Chesney und Vermögensverwalter Felix Bolliger. Sie argumentieren, dass die Steuerrevolution «ideologiefrei» und «leicht zu handhaben» sei.
«Erleichterung im grossen Stil»
Ausserdem würde sie für die Menschen im Land und auch für Unternehmen «eine finanzielle wie administrative Erleichterung im grossen Stil» bedeuten. Das soll wiederum den Wirtschaftsstandort stärken und Start-ups den Einstieg erleichtern.
Um nicht von null auf hundert alles umzukrempeln, möchten die Initianten die Mikrosteuer schrittweise einführen. Ein Initiativtext existiert noch nicht. Doch die Idee war bereits bei der Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein Thema. (vuc)