Spitzenbeamte in Didier Burkhalters Eidgenössischem Departement für auswärtige Angelegenheiten sind nervös.
Grund dafür ist ein «Weltwoche»-Artikel über das angeblich angespannte Verhältnis zwischen der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), zuständig für die Entwicklungshilfe, und dem Rest des Departements.
Dabei hat ein Mitarbeiter des EDA offenbar interne Informationen ausgeplaudert. In einem Brief an die Mitarbeiter, der der «Basler Zeitung» vorliegt, zeigen sich Staatssekretär Yves Rossier und Deza-Chef Manuel Sager verärgert.
Die «persönlichen Attacken» im Artikel seien «nicht akzeptierbar», heisst es darin. Die EDA-Bosse orten «eine ernsthafte Verletzung der vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Arbeitgeber» sowie einen «betrüblichen Akt mangelnder Kollegialität».
Fast gleichzeitig wurden die Spitzenbeamten auch juristisch aktiv. Ende Juli wurde bei der Bundesanwaltschaft eine Anzeige gegen Unbekannt eingereicht.
Hintergrund des Zwists zwischen EDA und Deza sind die unterschiedlichen Rollen. Während im «klassischen» EDA Diplomaten die Interessen der Schweiz vertreten, dominiert bei der Deza, so die «BaZ», «das einseitige Helfen ohne Gegenleistung». Die Deza verfügt gemäss «BaZ» über ein rund doppelt so grosses Budget wie das Aussennetz und die Zentrale des EDA.