CVP-Nationalrat Yannick Buttet (40, VS) tritt per sofort zurück – und hat dabei geradezu die passende Nummer erwischt: die Unglückszahl 13. Buttet ist nämlich der 13. Politiker, der in der aktuellen Legislatur seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt hat.
Bei ihm stand die ganze Geschichte tatsächlich unter einem schlechten Stern – nicht nur für ihn selbst, der sich mit Vorwürfen als Stalker und Frauenbelästiger konfrontiert sieht, sondern auch für seine Opfer.
Grünen-Fricker stolperte über Holocaust-Vergleich
Es ist aber nicht der einzige Rücktritt voller Irrungen und Wirrungen: Eine Session zuvor hatte der grüne Nationalrat Jonas Fricker (40, AG) mit seinem verunglückten Holocaust-Vergleich für Empörung gesorgt.
Allerdings mit einem grossen Unterschied zu Buttet: Während sich der CVP-Nationalrat allzu lange an sein Mandat klammerte, machte Fricker innert Kürze und für viele unerwartet Tabula rasa. Gerade mal zwei Tage nach dem Eklat kündigte Fricker seinen Rücktritt an.
SP-Schwaab kümmert sich um seinen Sohn
Nicht unter unglücklichen, aber doch speziellen Umständen erfolgt hingegen der Rücktritt von SP-Nationalrat Jean-Christophe Schwaab (38, VD). Kein Fehltritt, kein missglückter Auftritt, sondern schlicht seine Verantwortung als Familienvater lässt ihn diesen Schritt vollziehen. Er will sich mehr um seinen siebenjährigen Sohn kümmern, der an einer Entwicklungsstörung leidet. Ein Rücktrittsgrund mit Seltenheitswert – und daher ist es durchaus denkbar, dass Schwaab in ein paar Jahren wieder aufs nationale Politparkett zurückkehrt.
Der speziellen Rücktritte aber nicht genug: Für die Thurgauer FDP eroberte der Unternehmer Hermann Hess (65) bei den Wahlen 2015 den Nationalratssitz zurück. Doch nur zwei Jahre später machte der Hinterbänkler einen Abgang – mit null Voten und null Vorstössen im Rat. Wortwörtlich eine Nuller-Vorstellung.
Fünf Wechsel in die Exekutive
Bei den restlichen neun Parlamentariern stand der Rücktritt unter einem guten Stern. Ganze fünf gaben ihr Mandat ab, weil sie in die Exekutive wechselten: Guy Parmelin (58, VD) und Ignazio Cassis (56, TI) wurden in den Bundesrat gewählt, und Cesla Amarelle (44, VD), Jean-François Steiert (56, FR) sowie Roberto Schmidt (55, VS) schafften den Sprung in die jeweilige Kantonsregierung.
Und schliesslich machten auch langjährige Parlamentarier jüngeren Kräften Platz: EVP-Nationalrätin Maja Ingold (69, ZH), BDP-Mann Urs Gasche (62, BE), SVP-Nationalrat Hansjörg Walter (66, TG) und der Grüne Louis Schelbert (65, LU).
Zum grossen Glück blieb das Bundeshaus bisher von den besonders traurigen Momenten verschont. Im Gegensatz zur letzten Legislatur: Damals waren insgesamt drei Todesfälle im Amt zu beklagen.