In Elm
Glarner Wildhut erschiesst zu wenig scheuen Wolf

Die Glarner Wildhut hat am späten Dienstagabend in Elm einen Wolf erlegt. Der Abschuss erfolgte aufgrund der früheren Annäherung des Tieres an ein Kind und wiederholter Sichtungen von Wölfen in Elmer Siedlungsnähe während des Tages.
Publiziert: 10:42 Uhr
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Wildhut erschoss den männlichen Wolf am Dorfrand von Elm in der Nähe eines gerissenen Rehs, wie der Kanton Glarus am Mittwoch mitteilte. Das Grossraubtier hatte das Reh in der Nacht zuvor auf einer Wiese erbeutet.

In der zweiten Januarhälfte war es bei Elm tagsüber zu einer Begegnung von zwei Wölfen mit einem Kind gekommen, wobei eines der Tiere auf den Knaben zuging. Zuvor wurden laut dem Kanton seit Dezember 2024 Wölfe mehrmals bei Tageslicht im Elmer Siedlungsgebiet und anderen stark frequentierten Gebieten gesichtet.

Der Kanton stufte das Verhalten der Wölfe als «problematisch» ein und verfügte schon am Tag darauf den Abschuss der beiden Elmer Wölfe.

Die Gruppe Wolf Schweiz kritisierte damals den Abschussentscheid. «Die publik gewordenen Situationen deuten jedoch nicht auf ein aggressives Verhalten hin, sondern auf Wölfe, die bisher keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben», schrieben die Wolfsschützerinnen und -schützer in einer Stellungnahme. Daher wäre eine Vergrämung eigentlich die geeignete Massnahme, denn im Unterschied zu toten Wölfen könnten vergrämte Wölfe noch etwas lernen.

«Eine unmittelbare Gefährdung der menschlichen Sicherheit ist aus den bekannten Schilderungen nicht abzuleiten», betonte die Wolfsschutz-Organisation. Das Risiko, das von wildlebenden Wölfen für den Menschen ausgehe, sei so gering, dass es statistisch nicht mal erfasst werden könne - weltweit.

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