Es tue ihr so leid, sagt SP-Politikerin Samira Marti (27) in die Handykamera. Auf Englisch, denn die Adressatin ist die weltbekannte Sängerin Tina Turner (81). «Tina Turner, falls du das siehst: I'm so sorry!»
Die SP-Nationalrätin hatte am Freitag in der SRF-«Arena» Tina Turner als Beispiel für eine Pauschalbesteuerte genannt. Bei der Pauschalbesteuerung handelt es sich um ein System, bei dem reiche Ausländerinnen und Ausländer aufgrund ihrer Lebenshaltungskosten und nicht aufgrund ihres Einkommens oder Vermögens besteuert werden.
Von dieser Sonderbehandlung profitierte Turner, die seit Jahren in Küsnacht am Zürichsee lebt, tatsächlich einst. Doch seit der Kanton die Pauschalbesteuerung 2009 aufhob, muss auch Tina Turner – deren Vermögen auf 225 Millionen Franken geschätzt wird – mehr Steuern bezahlen. Zudem hat die Pop-Lady seit 2013 den Schweizer Pass – dadurch erlischt das Steuerprivileg genauso, wie wenn jemand arbeitstätig wird.
Tina-Turner-Fans beschweren sich
Die ganze Tina-Turner-Community habe sich nach dem «Arena»-Auftritt bei ihr gemeldet, sagt Samira Marti im Video auf Instagram. «Ich habe noch nie so viele E-Mails bekommen mit dem Betreff Tina Turner – und alles in Grossbuchstaben.» Als sie Moderator Sandro Brotz (52) in der Sendung nach einem Beispiel gefragt habe, sei ihr schlicht niemand anders in den Sinn gekommen als die Sängerin. Aber sie nehme das selbstverständlich zurück.
«Tina Turner zahlt normal ihre sehr tiefen Vermögenssteuern, wie alle anderen sehr reichen Menschen in diesem Land.» Das nächste Mal nehme sie die Söhne des Ikea-Gründers, die ebenfalls in der Schweiz leben, als Beispiel. (til)