Knapp 6700 Pakete mit illegal importierten Arzneimitteln haben die Behörden vergangenes Jahr an der Grenze sichergestellt. Jede siebte Sendung enthielt Erektionsförderer, teilt das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic mit. Auf Platz 2: Schlaf- und Beruhigungsmittel, gefolgt von Hormonpräparaten, Nasensprays und Abführmitteln. Knapp die Hälfte der illegalen Importe stammt aus Indien.
Swissmedic warnt vor Gesundheitsrisiken vor allem bei Internet-Bestellungen. Diese aus dem Ausland importierten «Medikamente» enthielten häufig keine oder falsch deklarierte Wirkstoffe. Man gefährde aber nicht nur seine Gesundheit, sondern unterstütze damit als kriminelle Netzwerke. Zudem erfordere die sichere Anwendung rezeptpflichtiger Medikamente vorgängig eine persönliche Fachberatung.
Medikamente werden vernichtet
Die Versand- wie auch die Herstellländer der illegalen Produkte änderten sich laufend, so Swissmedic.
Bei 90 Prozent der beschlagnahmten illegalen Arzneimittelsendungen kam das vereinfachte Verfahren zur Anwendung: Es erlaubt Swissmedic und dem BAZG, bestimmte Präparate und Wirkstoffe, vor allem illegale Erektionsförderer, Schlankheitsmittel und Psychopharmaka, zum Schutz der Gesundheit der Besteller aus dem Verkehr zu ziehen und zu vernichten.
Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit führte neun Strafverfahren und erstattete den kantonalen Behörden 263 Anzeigen wegen illegaler Importe betäubungsmittelhaltiger Arzneimittel. (SDA/lha)