Die Zahl der Parkplätze in der Schweiz zu reduzieren ist ein zentrales Ziel des linken Verkehrsvereins «umverkehR». In der jüngsten Ausgabe seines Mitgliedermagazins erinnert Vizepräsident Hanspeter Kunz, dass es in der Schweiz kein Recht auf einen freien Parkplatz gebe – auch wenn man «angesichts der rücksichtslos im öffentlichen Raum abgestellten Autos» manchmal diesen Eindruck erhalte.
«umverkehR» hat festgestellt: Autofahrende können erstaunlich kreativ werden, wenn es ums Parkieren geht. Ebenso ideenreich reagiert der Verband deshalb auf der Humorseite «pl@net» des Magazins. Er präsentiert Vorschläge, wie Grundeigentümer wildes Parkieren unterbinden können. Damit ist Parkieren gemeint, das zwar gesetzlich nicht verboten, aber nicht erwünscht ist.
Abschreckmethode Vogelschiss und Reissnägel
Statt einer Vogelscheuche für Vögel könnten Hausbesitzer zum Beispiel eine Vogel-Autoscheuche für Autofahrer installieren. Der Trick dahinter: Die Vorstellung von Vogelkot hält Parkierer fern. Dazu könne man Vogelhäuschen oder Ähnliches über dem gefährdeten Platz aufhängen – oder ein Piktogramm aufmalen.
«Auch die Vorstellung eines platten Reifens hat sicher eine abschreckende Wirkung», schlägt «umverkehR» weiter augenzwinkernd vor. Bei dieser Massnahme sei bei der konkreten Umsetzung mit scharfen Reissnägeln aber Vorsicht geboten. Nicht, dass am Ende Velofahrer oder Kinderwagen betroffen wären. Deshalb auch hier der Tipp zur Bodenbemalung mit grossen Reissnägeln.
Weniger Raum für Parkplätze ist das ernsthafte Ziel
«umverkehR» steht zu seinen Schmunzelvorschlägen. «Natürlich fordern wir die Schweizer nicht ernsthaft auf, Reissnägel auf Parkplätze zu malen. Aber wir vertreten unsere politischen Standpunkte gerne auf humorvolle Art», so Silas Hobi, Geschäftsleiter von «umverkehR». Deshalb lade man auch dazu ein, am Park(ing) Day Parkplätze lebendig zu gestalten. Das nächste Mal im September 2019.
Das ernsthafte Ziel dahinter: «Der öffentliche Raum soll wieder vermehrt den Menschen und nicht parkierenden Autos zur Verfügung stehen», sagt Hobi. Dies gilt vor allem für den Raum ausserhalb der markierten Zonen, wo die Verkehrsregeln nicht greifen.