Howard Schultz (64) fordert Trump heraus
Wird der Starbucks-Gründer der nächste US-Präsident?

Gründer Howard Schultz verlässt Starbucks. Obwohl er es noch nicht offiziell ausspricht, deutet vieles darauf hin: Schultz will 2020 US-Präsidenten Donald Trump herausfordern.
Publiziert: 05.06.2018 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2019 um 13:42 Uhr
Will Howard Schultz US-Präsident werden?
1:12
Starbucks-Gründer gibt Posten auf:Will Howard Schultz US-Präsident werden?
Roman Rey

Howard Schultz (64) gibt seinen Posten als Konzernchef von Starbucks ab. Sogleich folgen die Spekulationen: Der Gründer der weltgrössten Kaffeehauskette lässt sein Unternehmen hinter sich, um 2020 bei der US-Präsidentschaftswahl gegen Donald Trump (71) anzutreten.

Klar geäussert hat Schultz diese Absicht nicht, doch Anzeichen dafür gibt es zur Genüge. Vor kurzem sagte er der «New York Times», er werde über eine Reihe von Optionen für seine Zukunft nachdenken, «und dazu könnte auch ein öffentliches Amt gehören». Und weiter: «Ich bin seit einiger Zeit sehr besorgt über unser Land.»

Schulz unterstützte Hillary Clinton und wäre ihr Wunsch-Arbeitsminister gewesen. Aus seinem Abschiedsbrief an die Starbucks-Belegschaft lässt sich bereits ein mögliches Wahlprogramm ablesen. Schulz schreibt über Bildung, Lohngleichheit, Flüchtlinge, Elternzeit und bezahlbare Gesundheitsprämien. Er dürfte für die Demokraten ins Rennen gehen – doch auch eine Kandidatur als Unabhängiger ist nicht ausgeschlossen.

10'000 Jobs für Flüchtlinge

Schon während seiner Zeit als Starbucks-Chef legte sich Schultz mit dem US-Präsidenten an. Nachdem Trump Flüchtlinge Anfang 2017 mit einer Einreisesperre belegte, versprach Schultz, in den nächsten fünf Jahren 10'000 Flüchtlinge einzustellen. «Ich werde nicht still zusehen, während die Unsicherheit um die Handlungen der neuen Regierung jeden Tag wächst», sagte er.

Beim Kaffee-Giganten trieb er aktiv eine Kultur des Fortschritts voran. So gehört Starbucks zu den ersten US-Unternehmen, die sowohl ihren Vollzeit als auch Teilzeit-Mitarbeitenden die Krankenkassenkosten bezahlen. 

Letzte Woche machte der 64-Jährige alle 8000 Filialen in den USA für mehrere Stunden dicht, um die Mitarbeiter im Umgang mit Vorurteilen zu schulen. Starbucks war ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, nachdem eine Mitarbeiterin wegen zwei Schwarzen, die nichts bestellt haben, die Polizei rief. (BLICK berichtete)

Er lebt den amerikanischen Traum

Schultz stammt aus armen Verhältnissen. Er ist in einer Sozialwohnung im New Yorker Stadtteil Brooklyn aufgewachsen und hat als erster seiner Familie studiert. Sein Vater war Arbeiter und Veteran des Zweiten Weltkriegs. 1987 übernahm Schultz Starbucks und machte aus 11 Filialen einen internationalen Konzern mit 28'000 Standorten in 77 Ländern.

«Ich wollte ein Unternehmen aufbauen, für das mein Vater nie die Chance hatte zu arbeiten», schreibt Schultz im Brief. Diese Mission hat er nun abgeschlossen und ein soziales Imperium erschaffen. Doch sein nächstes Projekt – die Vereinigten Staaten von Amerika – ist noch einmal eine Nummer grösser.

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