1942: Endlich legal lieben
1942 markiert einen Wendepunkt im Kampf der Homosexuellen um Akzeptanz in der Schweiz: Als erstes deutschsprachiges Land legalisiert die Schweiz homosexuelle Handlungen. Ausnahme: Strafbar bleiben gleichgeschlechtlicher Sex mit unter 20-Jährigen und homosexuelle Prostitution.
1943: Gründung Zeitschrift «Der Kreis»
Sie wurde zum Sprachrohr: Die Zeitschrift «Der Kreis» und die gleichnamige Vereinigung trieben von Zürich aus die Schwulenbewegung an. Die grossen Maskenbälle galten weltweit als bedeutendste Szene-Events.
1978: Erste Homo-«Arena» im SRF
Eklat in der «Telearena» des Schweizer Fernsehens! Im Studio streiten junge Homosexuelle – einige tragen Maske – lautstark mit Gegnern der aufkommenden gesellschaftlichen Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Liebe. Mit Bibelzitaten appellieren diese an Homosexuelle, durch Christus von ihrer «Fehlhaltung» wegzukommen. Zudem heizen protestierende Lesben die Stimmung auf. Ihr Vorwurf ans SRF: Man zeige einzig die Sicht der Männer. Die Sendung gilt heute als Schlüsselereignis, weil erstmals im Schweizer Fernsehen offen über Homosexualität debattiert wurde.
1985: Angst vor Aids und HIV
Aids und HIV erschüttern die Schwulenszene und verändern das allgemeine Lebensgefühl. Unwissenheit und Angst grassieren. Die Aids-Hilfe Schweiz wird vom späteren «Ohne Dings kein Bums»-Erfinder Roger Staub (37) mitbegründet.
1992: Schwul sein im Militär wird legal
Das Verbot von gleichgeschlechtlicher Sexualität im Militär und von Prostitution wird mit dem revidierten Strafgesetzbuch abgeschafft. Damit sind letzte Spezialbestimmungen für Lesben und Schwule vom Tisch.
1994: Erste Gay Pride in Zürich
Rund 2000 Personen tanzen für ihre Rechte auf den Strassen. In diesem Jahr feiert der Grossanlass sein 25-Jahr-Jubiläum.
2005: Erster Schwuler als höchster Schweizer
Zum ersten Mal nimmt ein bekennender Schwuler auf dem «Bock» Platz: Der Basler Sozialdemokrat Claude Janiak (70) ist der erste Nationalratspräsident, der offen zu seiner Homosexualität steht.
2005: Ja zum Partnerschaftsgesetz
58 Prozent der Stimmberechtigten sind sich einig: Schwule und Lesben sollen ihre Partnerschaft eintragen dürfen, die sogenannte Homo-Ehe tritt zwei Jahre später in Kraft.
2009: Erste lesbische Stadtpräsidentin von Zürich
«Eine Lesbe als Stapi?», fragte der Blick am Abend seine Leser. Und es kam so. Die Leser – und später die Stimmbürger – wählten die Agrarökonomin Corine Mauch (SP, 58) Ende März an die Spitze der Exekutive der grössten Schweizer Stadt.
2017: Erster schwuler Schiri
Als erster Aktiver im Schweizer Fussball outet sich Schiedsrichter Pascal Erlachner (37) als schwul. Der Schiri ist bisher alleine geblieben. Schwul sein ist im Fussball weiterhin ein grosses Tabu.
2019: Ehe für alle wird mehrheitsfähig
Am Valentinstag war es so weit: Die Rechtskommission des Ständerats sagt mit 19 zu 4 Stimmen überraschend klar Ja zur Ehe für alle. Die Gesetzesänderung, die auf einen Vorstoss der grünliberalen Nationalrätin Kathrin Bertschy (39) zurückgeht, ist jetzt in der Vernehmlassung und kommt voraussichtlich nächstes Jahr ins Parlament.
Er klagt an: Das sind «unwürdige Methoden, die das Vertrauen in unsere direkte Demokratie zerstören», sagt SP-Nationalrat Mathias Reynard (31). Was war passiert? Reynard, Vater der Ausweitung der Anti-Rassismus-Strafnorm auf Homo- und Bisexuelle, wurde auf der Strasse in Sion von jenen angesprochen, die die Unterschriften für das Referendum gegen sein Gesetz sammeln.
Doch statt zu sagen, wofür sie sammelten, erzählten sie Reynard, es gehe um einen Kampf gegen Diskriminierung. Also just das Gegenteil des Referendums! Pikant: Der Text dazu wurde von den Sammlern verdeckt. Dies zeigt ein Video, das Reynard gefilmt hat.
EDU weist Verantwortung von sich
Arbeitete die EDU beim Zustandekommen des Referendums mit unlauteren Mitteln? EDU-Präsident Hans Moser (67) räumt am Telefon gegenüber BLICK zwar Ungereimtheiten in Sion ein. Doch er weist jegliche Verantwortung von sich. «Es geht uns gar nichts an», so Moser.
Denn in Sion habe nicht die EDU selbst, sondern die von ihr beauftragte Firma Incop Schweiz die Unterschriften gesammelt. Und Moser schiesst gegen Reynard: «Ich bin gespannt, ob dieses Video nicht gestellt ist.»
Er klagt an: Das sind «unwürdige Methoden, die das Vertrauen in unsere direkte Demokratie zerstören», sagt SP-Nationalrat Mathias Reynard (31). Was war passiert? Reynard, Vater der Ausweitung der Anti-Rassismus-Strafnorm auf Homo- und Bisexuelle, wurde auf der Strasse in Sion von jenen angesprochen, die die Unterschriften für das Referendum gegen sein Gesetz sammeln.
Doch statt zu sagen, wofür sie sammelten, erzählten sie Reynard, es gehe um einen Kampf gegen Diskriminierung. Also just das Gegenteil des Referendums! Pikant: Der Text dazu wurde von den Sammlern verdeckt. Dies zeigt ein Video, das Reynard gefilmt hat.
EDU weist Verantwortung von sich
Arbeitete die EDU beim Zustandekommen des Referendums mit unlauteren Mitteln? EDU-Präsident Hans Moser (67) räumt am Telefon gegenüber BLICK zwar Ungereimtheiten in Sion ein. Doch er weist jegliche Verantwortung von sich. «Es geht uns gar nichts an», so Moser.
Denn in Sion habe nicht die EDU selbst, sondern die von ihr beauftragte Firma Incop Schweiz die Unterschriften gesammelt. Und Moser schiesst gegen Reynard: «Ich bin gespannt, ob dieses Video nicht gestellt ist.»