Hohe Tiere und ihre animalischen Pendants
Ziegler, das Rhinozeros – Dreifuss, die Wölfin

Der Fotograf Nicolas Righetti holte im Naturhistorischen Museum in Genf hohe Tiere vor die Linse. Warum Jean Ziegler sich als Rhinozeros sieht, Ruth Dreifuss sich als Wölfin. Und weshalb Fotograf Righetti Micheline Calmy-Rey aus Versehen fast zur Botschafterin für Prostitution gemacht hätte.
Publiziert: 05.03.2017 um 18:52 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:55 Uhr
Cinzia Venafro

Er holt die animalische Seite aus Persönlichkeiten wie alt Bundesrätin Ruth Dreifuss (77), Enfant terrible Jean Ziegler (82) oder Bestsellerautor Joël Dicker (31): Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Naturhistorischen Museums in Genf porträtierte der Fotograf Nicolas Righetti (49) bekannte Westschweizer. «Ich wollte, dass die Menschen in meinen Fotografien mit dem Tier förmlich verschmelzen», sagt Righetti.

«Alle waren Feuer und Flamme»

Als er sie für sein Projekt gewinnen wollte, hätten die Prominenten alle zugesagt, ohne eine Sekunde zu zögern. «Sich durch Tiere auszudrücken, ist sehr intim. Es erinnert einen an das Kindsein. Deshalb waren wohl alle sofort Feuer und Flamme für meine Idee.» Righettis Bilder sind noch bis Ende Juni in einer Sonderausstellung zu bestaunen. 

«Jean Ziegler wollte das Rhinozeros fast nicht mehr verlassen. Ich hatte es für ihn ausgewählt, und er hat sich sehr darin gesehen. Denn das Rhinozeros steht für Stärke, die Wildnis, Intelligenz und vor allem Beständigkeit», sagt Nicolas Righetti über das Bild mit dem Ex-Diplomaten und Uno-Sonderbotschafter.
Foto: ©Nicolas Righetti/ Lundi13
«Ich liebe die Bücher von Joël Dicker, so wählte ich für ihn den Königsadler. Der Mensch wird hier zum Tier. Oder doch das Tier zum Menschen? Die Verschmelzung der beiden fasziniert mich sehr», so Righetti über das Bild mit dem Westschweizer Schriftsteller.
Foto: ©Nicolas Righetti/ Lundi13
«Heidi Lushtakus Körper hat etwas Luchsartiges, und auch ihr Blick erinnert mich an die Wildkatze. Sie wollte mit ihm posieren, und es gab einen magischen Moment beim Shooting.»
Foto: ©Nicolas Righetti/ Lundi13
«Lauriane Sallin wollte sich mit der Elefantenmutter fotografieren lassen, das Tier beschützt sie liebevoll. Ihr Gesichtsausdruck erinnert mich an Jane aus den Tarzan-Filmen», sagt Righetti über das Bild mit der Miss Schweiz.
Foto: ©Nicolas Righetti/ Lundi13
«Ruth Dreifuss wollte unbedingt zu den Wölfen. Es sei ihr politisches Verdienst, dass die Tiere heute wieder durch unsere Wälder streifen.»
Foto: ©Nicolas Righetti/ Lundi13
«Laura Chaplin hat ihr Leben den Pferden verschrieben, Zebras sind zentral in ihrer Kunst. So gab es für sie nur ein Tier im Museum, mit dem sie aufs Bild wollte», sagt Righetti über das Foto mit der Enkelin von Charlie Chaplin.
Foto: ©Nicolas Righetti/ Lundi13
«Eigentlich hatte ich vor, Micheline Calmy-Rey mit einem Kronenkranich zu fotografieren. Doch als sie das Tier sah, verwarf sie die Arme. Niemals würde sie damit auf das Bild, das Tier stehe in afrikanischen Ländern für Prostitution. Also rannte ich im Museum umher und suchte etwas Passenderes für die alt Bundesrätin. Mit dem Storch fühlte sie sich dann sehr wohl.»
Foto: ©Nicolas Righetti/ Lundi13
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