Ein «Fehler» sei es gewesen, als die Bundesversammlung im Winter 2007 den SVP-Bundesrat Christoph Blocher abgewählt habe.
Das schrieb CVP-Fraktionschef und Ständerat Filippo Lombardi jüngst im «Corriere del Ticino» – und sorgte so für einen Eklat.
Denn Parteichef Christophe Darbellay, der im Herbst als Nationalrat zurücktritt, stützt die Bündnerin. Für deren Zukunft ist entscheidend, wer den Machtkampf in der CVP gewinnt.
Für die Fraktion Darbellay/Widmer-Schlumpf sieht es gut aus. Wie die «Basler Zeitung» schreibt, folge nur eine «kleine Minderheit» ihrem Fraktionschef.
Dazu gehören neben Gerhard Pfister (ZG) vom rechten Flügel etwa die Tessiner Fabio Regazzi und Marco Romano sowie der Innerrhoder Daniel Fässler.
Doch der grosse Rest der CVP-Parlamentarier steht im Lager der BDP-Magistratin. So sagt etwa der Solothurner Stefan Müller-Altermatt: «Egal wie viel Wähleranteil die BDP macht: Ich wähle keinen Bundesrat ab.» Ähnlich äussert sich der Schwyzer Alois Gmür.
Vielleicht auch dank den Signalen aus der CVP gibt sich BDP-Präsident Martin Landolt optimistisch. Die Wahrscheinlichkeit, dass Widmer-Schlumpf auch in einem Jahr noch im Bundesrat sitze, sei «sehr gross», sagt er dem «Tages-Anzeiger».
Er spüre bei der Säckelmeisterin nach wie vor «grosse Motivation und Tatendrang». Sie habe gute Chancen, von der gleichen Mehrheit gewählt zu werden, die das schon zwei Mal tat.
Damit es soweit kommt, muss Landolt aber darauf hoffen, dass SVP und FDP nicht allzu viele Sitze dazugewinnen. Und wer weiss: Plötzlich könnte auch der Frauenbonus spielen.
Sollte nämlich ein SVP-Mann die BDP-Bundesrätin ersetzen, wären die Frauen mit 5:2 deutlich in der Unterzahl. (vuc)