Die beiden Postulate unterscheiden sich leicht, wollen aber beide den Eurovision Song Contest 2025 (ESC) in Zürich sehen. «Wir wollen zeigen, dass das Parlament hinter dem Anlass steht», sagte Marco Denoth (SP). Dem Stadtrat, der noch keine Entscheidung gefällt hat, solle der Rücken gestärkt werden.
Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) war alles andere als abgeneigt. Zurzeit arbeite der Stadtrat intensiv und «hochmotiviert» an den Vorbereitungen einer Bewerbung. «Es stellen sich viele Fragen, wir klären alle sehr seriös ab», sagte sie. Der Stadtrat sei aber «vom Zauber Nemos» berührt worden.
Image- und Werbeeffekte für die Stadt
SP und GLP verweisen in ihrem Vorstoss auf positive wirtschaftliche Effekte sowie Image- und Werbeeffekte für die Stadt. Zürich sei am besten geeignet für Grossanlässe und zudem eine diverse, solidarische Stadt, erklärte Denoth.
Die Fraktionen von FDP und Mitte/EVP unterstrichen in ihrem Vorstoss auch die Bedeutung der privaten Partner. Michael Schmid (FDP) sprach von einer der grössten Shows überhaupt. In die grösste Stadt der Schweiz passe das: «Zürich kann allen Vorurteilen zum Trotz auch Party machen.»
SVP gegen Vorstösse
Die SVP setzte sich gegen die Vorstösse ein. Sebastian Zopfi nannte die Vorstösse eine «Zwängerei». Sein Kollege Bernhard im Oberdorf sprach von einem «rein chauvinistischem» Anlass.
Gespalten waren die Grünen. Weil einige Ratsmitglieder gegen Grossanlässe sind, beschlossen sie Stimmfreigabe. Die linke AL lehnte den bürgerlichen Vorstoss ab und enthielt sich beim Postulat von SP und GLP.
Der Gemeinderat überwies das Postulat von SP und GLP mit 64 zu 14 bei 26 Enthaltungen und das der bürgerlichen Parteien mit 38 zu 28 Stimmen bei 37 Enthaltungen.
Ihre ESC-Kandidatur angekündigt haben bereits Genf und Basel. St. Gallen gab am Mittwoch bekannt, sich nicht zu bewerben.