Historiker bringt neuen Vorschlag ins Spiel
FDP und Mitte sollen sich drei Bundesratssitze teilen

Wie viele Sitze für welche Parteien? Die Diskussion um eine neue Zauberformel für die sieben Bundesratssitze ist wieder entbrannt. Historiker Urs Altermatt bringt nun einen neuen Vorschlag ein.
Publiziert: 27.11.2023 um 08:27 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2023 um 08:30 Uhr
Historiker Urs Altermatt schlägt vor, dass sich FDP und Mitte drei Sitze teilen. Jetzt hat die FDP zwei, bei der nächsten Vakanz die Mitte.
Foto: Keystone

In der Diskussion um die künftige Verteilung der Bundesratssitze schlägt der Historiker Urs Altermatt eine Rotationsformel vor. Dabei würden sich FDP und Mitte-Partei drei Sitze aufteilen – und abwechselnd zwei Bundesratsmitglieder stellen. Auf diese Weise würde aus der Sicht von Altermatt das politische Zentrum gestärkt.

«Tritt das nächste FDP-Bundesratsmitglied zurück, geht der Sitz an die Mitte. Tritt später ein Mitte-Bundesratsmitglied zurück, geht der Sitz an die FDP», beschrieb Altermatt den Vorschlag im Interview mit den Zeitungen von CH Media.

Zunächst müsse sich die FDP allerdings überlegen, ob sie zur Juniorpartnerin der SVP werden wolle oder sich zwischen Mitte und rechtem Pol positioniere, so der Historiker.

Mitte verpasse «Momentum des Erfolgs»

Hintergrund ist, dass Mitte-Partei und FDP bei den Nationalratswahlen im Oktober fast gleichauf lagen, was den Wähleranteil angeht – und dass die Mitte insgesamt mehr Sitze in der Bundesversammlung hat, aber nur ein Bundesratsmitglied stellt.

Mitte-Präsident Gerhard Pfister (61) und Mitte-Fraktionschef Philipp Bregy (45) hatten am Freitag an einer Medienkonferenz bekräftigt, man werde bei den Bundesratswahlen im Dezember den Sitz von Aussenminister Ignazio Cassis nicht angreifen. Mittelfristig strebe seine Partei aber einen zweiten Sitz in der Landesregierung an.

«Damit verpasst er das Momentum des Erfolgs von 2023», sagte Altermatt zur Strategie Pfisters. Trete bis 2027 kein FDP-Bundesratsmitglied zurück, sei die Chance gross, dass der zweite Sitz der Freisinnigen an die Grünen gehe.

Urs Altermatt war bis zu seiner Emeritierung 2010 Professor für Zeitgeschichte an der Universität Freiburg. Zu den Schwerpunkten seiner Forschung gehört die Geschichte des politischen Systems der Schweiz und der Parteien des Landes. (SDA)

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