Gestern Abend führten die SVP-Granden um Parteipräsident Toni Brunner und Wahlkampfleiter Albert Rösti im Zürcher Hauptbahnhof erstmals ihren Wahlsong auf.
«Wo e Willy isch, isch ou e Wäg» nennen sie ihn. Analog dazu könnte man auch sagen: «Wo SVP-Prominenz ist, sind auch Chaoten.» Ein paar Unbelehrbare störten den Anlass der Rechtspartei. Die Polizei reagierte mit Tränengas, eine Person wurde verletzt.
Die Posse erregte viel Aufsehen – Erinnerungen an die «Schande von Bern» im Jahr 2007 wurden wach. Nach den Ausschreitungen triumphierte die Rechtspartei bei den darauf folgenden Wahlen.
Für Kopfschütteln sorgt die dumme Aktion vor allem bei den Sozialdemokraten. «Was mich ärgert ist, dass die Chaoten als links betitelt werden», sagt Sprecher Michael Sorg. Für ihn ist klar: «Diese hirnlose und kontraproduktive Aktion hat nichts mit Politik zu tun.»
Der SP-Sprecher hält fest: «Die Versammlungsfreiheit gilt in der Schweiz für alle politischen Akteure.» Man bekämpfe die SVP und «ihre unsoziale Politik» zwar ebenfalls, «aber nur auf der politischen Bühne und mit Argumenten.» (vuc)