Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli (44) bestätigt gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sein Interesse an einer Kandidatur für den Stadtrat: «Ich könnte mich für dieses Amt begeistern.» Erst muss er aber die parteiinterne Wahl gewinnen, denn die Gemeinderäte Markus Knauss und Karin Rykart, sowie Nationalrat Bastien Girod wollen sich die Option Stadtrat ebenfalls offenhalten.
Regula Rytz, Präsidentin der Grünen Schweiz, hat gemischte Gefühle: «Falls es je so weit kommen sollte, würden zwei Seelen in meiner Brust wohnen», würde sie doch durch Glättlis Kandidatur eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Grünen im Nationalrat verlieren.
Auch Glättlis Gattin wollte schon Stadträtin werden
Die Lex Wagner verbietet es, im Zürcher Stadtrat und gleichzeitig in einem eidgenössischen Rat zu sitzen. Auch seine Ehe wäre vom Karrierewechsel betroffen: Glättlis Gattin, SP-Nationalrätin Min Li Marti (42), hat auch schon versucht, in den Stadtrat zu kommen, verlor aber an der Nominierungswahl gegen Raphael Golta.
Momentan ist sie zwar an einer Kandidatur nicht interessiert, da sich alle SP-Stadträte voraussichtlich 2018 nochmals aufstellen lassen. Falls sich das aber ändern sollte, müsste sie mit Glättli eine Münze werfen: Ehegatten dürfen im Kanton Zürich nicht im selben Exekutiv-Amt sitzen.
Min Li Marti sagt zwar, dass sich bei ihr die Frage einer Kandidatur nicht stelle - weil sie damit rechne, dass sich alle vier SP-Stadträte der Wiederwahl stellen. Falls nicht, «müssten Balthasar und ich gemeinsam besprechen, wie wir vorgehen wollen.» (wif)