Die Schweiz strebe ein umfassendes Abkommen an, teilte der Bundesrat mit. Dieses soll in wichtigen Wirtschaftsbereichen diskriminierungsfreie Marktzugangsbedingungen sichern. Zudem soll das Abkommen die Rechtssicherheit für den wirtschaftlichen Austausch, die Zusammenarbeit beider Länder und die nachhaltige Entwicklung stärken.
Aussenminister Ignazio Cassis hatte im April letzten Jahres nach einem Treffen mit dem damaligen britischen Premierminister Boris Johnson in London ein «ambitioniertes Freihandelsabkommen» angekündigt. Dieses soll gemäss Cassis auch die Postionen der Schweiz und Grossbritanniens gegenüber der Europäischen Union (EU) stärken.
Die zuständigen Parlamentskommissionen und die Konferenz der Kantonsregierungen äusserten sich noch nicht zu den geplanten Verhandlungen. Der Entscheid zum Verhandlungsmandat sei vorbehaltlich dieser Konsultation gefällt worden, hiess es vom Bundesrat.
Das jüngste Handelsabkommen zwischen beiden Ländern wurde 2019 abgeschlossen, unmittelbar vor dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU (Brexit). Das Abkommen zielte darauf ab, die gegenseitigen Rechte und Pflichten, die die beiden Staaten vor dem Brexit verbanden, zu sichern. Darin vorgesehen waren auch Gespräche für eine Weiterentwicklung. Im Sommer 2020 führte der Bund eine öffentliche Interessenerhebung durch.
Das Vereinigte Königreich gehörte 2022 zu den zehn wichtigsten Partnern der Schweiz im Güterhandel. Das bilaterale Güterhandelsvolumen betrug rund 13 Milliarden Franken. Beim Dienstleistungshandel waren die Briten die drittwichtigsten Handelspartner. Der Dienstleistungshandel entwickelte sich jüngst mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von mehr als drei Prozent und umfasste 2021 ein Volumen von 23,4 Milliarden Franken. Seit dem Brexit 2020 ist die Wirtschaftsleistung in Grossbritannien gesunken.
(SDA)