Überschwemmungen, Felsstürze, zu viel Schnee – Unwetterereignisse häufen sich. In vielen Fällen sind die Betroffenen dann für einige Zeit von der Umwelt abgeschnitten. Gut beraten ist, wer dann einen Grundstock an Lebensmitteln daheim hat. Der Bund empfiehlt einen Notvorrat für sieben Tage.
Diesen Wert erreichen viele Schweizerinnen und Schweizer nicht, wie eine Umfrage der Forschungsanstalt Agroscope im Auftrag des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) zeigt.
Ein Viertel kann keine sieben Tage überleben
Die Befragten sollten einschätzen, für wie viele Tage die Nahrungsmittel- und Trinkwasservorräte in ihrem Haushalt ausreichen würden, wenn ein Einkauf nicht mehr möglich und das Wasser aus den Leitungen nicht mehr nutzbar wäre.
28 Prozent der befragten Personen verfehlen die empfohlene Menge für eine Dauer von sieben Tagen, während in 23 Prozent der Haushalte die dreifache Menge oder mehr vorhanden ist (siehe Grafik).
Wenn der Strom ausfällt, wirds brenzlig
Wenn die Stromversorgung ausfällt – und weder Kochen und Kühlen möglich ist –, steigt der Anteil der Haushalte, welche die Empfehlung verfehlen, auf rund 70 Prozent. Einen Brennpasten- oder Gaskocher haben nur die wenigsten.
70 Prozent haben auch nicht genügend Trinkwasser und Süssgetränke vorrätig, um drei Tage durchzukommen. Nicht so der ehemalige Armeechef André Blattmann (62): Der gestand vor einigen Jahren, mindestens 270 Liter Mineralwasser zu bunkern (BLICK berichtete).
Vor allem Städter würden verhungern
Kaum Vorräte haben der Studie zufolge Städter. Auf dem Land gilt eher noch: «Guter Rat – Notvorrat». Wenig Einfluss hat hingegen das Alter: Junge Menschen haben in etwa gleich viel Vorräte auf Lager wie ältere.
Der Fragebogen wurde im letzten Jahr an 3000 zufällig aus dem Telefonbuch ausgewählte Personen in allen drei Sprachregionen verschickt. Zusätzlich wurden 400 in der Schweiz wohnhafte Personen auf öffentlichen Plätzen und vor Lebensmittelgeschäften in der Schweiz sowie im grenznahen Ausland direkt befragt. (sf)