Im September entscheidet die Schweiz über die Volksinitiative für eine grüne Wirtschaft. Diese verlangt, dass die Schweiz ihre Umweltbelastung bis ins Jahr 2050 so weit reduziert, dass der Verbrauch die Ressourcen der Erde nicht mehr überschreitet.
Die zuständige Bundesrätin Doris Leuthard lehnt das Anliegen ab. Die Initiative mache den Fehler, dass sie eine starre Grenze in die Verfassung schreiben wolle. Dadurch müsste die Schweiz ihren Verbrauche «massiv» einschränken. «Die Initiative überfordert die Bevölkerung, bestraft die Wirtschaft und gefährdet Arbeitsplätze«, sagt sie.
Dennoch zeigt sie auch Sympathie für das «berechtigte» Anliegen. Und für kommende Generationen müsse die Bevölkerung ihr «Verhalten überdenken und sparsamer werden, vor allem in Bezug auf Energie, Boden und Wasser.»
Bei den Initianten nimmt man den Ball gerne auf. «Dass sie die Stossrichtung teilt, ist erfreulich», findet Grünen-Vize Bastien Girod. Er ist überzeugt, dass «wir uns bei einem Ja auf eine wirtschaftsfreundliche Umsetzung einigen könnten».
Das Ziel sei nämlich «gar nicht so schwer zu erreichen, wie das der Bundesrat meinte, als er die Nein-Parole beschloss». Die von der Regierung in Auftrag gegebene Studie habe nämlich «grobe Fehler» enthalten. «Allein mit der Umsetzung des Klimaabkommen von Paris würde sich der Fussabdruck der Schweiz bis 2050 auf eine Erde reduzieren», sagt der Zürcher Nationalrat.
Besonders freut ihn Leuthards Kritik an der Gegen-Kampagne der Bürgerlichen um den Wirtschaftsdachverband Economiesuisse. Diese suggerieren etwa, dass wir künftig nur noch kalt duschen können und die Wäsche wieder von Hand machen müssen. Das bezeichnet die Bundesrätin als «Angstmacherei».
«Respekt vor Frau Leuthard, dass sie der Angstmacherei von Economiesuisse einen Korb gibt», jubelt Girod.