Grüne Eiszeit wegen Energiestrategie
Glättli: «Normale Bürger verstehen Bäumle nicht»

Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli attackiert den Präsidenten der Grünliberalen, weil der das Referendum gegen die Energiestrategie unterschrieben hat.
Publiziert: 14.12.2016 um 17:07 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:50 Uhr
Christof Vuille
GLP-Chef Martin Bäumle unterschreibt in Gegenwart vorn Albert Rösti das Referendum gegen die Energiestrategie.
Foto: Peter Gerber

Im September 2014 probten Martin Bäumle und Balthasar Glättli den grünen Schulterschluss. In einem Interview erklärten der Präsident der Grünliberalen und der heutige Fraktionschef der Grünen, dass man immer mehr Gemeinsamkeiten fände und der kalte Krieg zwischen den beiden Parteien überwunden sei.

Damit ist es nun vorbei. Ausgerechnet in der Energiepolitik herrscht Eiszeit zwischen den grünen Parteien. Denn letzte Woche hat Bäumle das SVP-Referendum gegen die Energiestrategie unterschrieben.

«Es braucht einen Entscheid an der Urne», begründete er seine Tun im SonntagsBlick, der den Coup publizierte. Auch wenn Bäumle das Jahrhundertprojekt inhaltlich unterstützt, hilft er damit der SVP, die gegen die Energiestrategie kämpft.

Glättli: «Wer unterschreibt schon ein Referendum, wenn er dagegen ist?»

Die Aktion gab zu reden. Nun sagt Glättli offen: «Bäumles Aktion versteht ein normaler Bürger nicht.» Der Fraktionschef der Grünen fragt: «Wer unterschreibt schon ein Referendum, wenn er dagegen ist – ausser, es geht ihm nur um die Schlagzeilen?»

Balthasar Glättli ist nicht erfreut über den Support für die SVP.
Foto: Peter Gerber

Der Ärger ist verständlich. Sollte die unheilige Bäumle-Rösti-Allianz die nötigen Unterschriften zusammenbringen, ist das für die Grünen wohl wichtigste Projekt der Legislatur in Gefahr.

Dem Vernehmen nach läuft die Unterschriftensammlung aber nicht wie geschmiert. Insofern ist der grüne Support von grosser Bedeutung. Glättli findet es «erbärmlich für die SVP», dass diese Unterschriften ihrer Gegner brauche, um das Referendum zustande zu bringen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?