GLP-Nationalrätin Kathrin Bertschy fordert Bundeshaus-Anlaufstelle für Opfer von Sexismus, Drohungen und Belästigungen
«Damit kann man ja nicht zur Polizei»

GLP-Nationalrätin Kathrin Bertschy will professionelle Hilfe bei Belästigungen unter der Bundeshauskuppel. Und die Präsidenten des National- und Ständerates fordern eine Art «Lex Buttet».
Publiziert: 01.12.2017 um 22:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:11 Uhr
Nationalriätin und Co-Präsidentin der Frauenorganisation Alliance F Kathrin Bertschy (GLP, BE).
Foto: Patrick Lüthy/EQ Images
Cinzia Venafro

Sexistische Sprüche. Bedrohungen, Belästigungen: Die Menschen unter der Bundeshauskuppel seien vielem ausgesetzt. Doch eine Anlaufstelle für solche Fälle fehlt bisher. Jetzt bringt Kathrin Bertschy, GLP-Nationalrätin und Co-Präsidentin der Frauenorganisation Alliance F, eine neue Idee auf den Tisch: Sie will eine Bundesaus-interne Anlaufstelle für Opfer von Sexismus, Stalking, Hassmails und Belästigungen.

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Hat ein Strafverfahren am Hals, weil er seine Ex-Geliebte belästigte: Yannick Buttet (CVP) heute im Nationalrat.
Foto: PETER SCHNEIDER

«Es braucht eine Stelle, die professionelle Unterstützung bietet, wenn Parlamentarier – Frauen, aber auch Männer – respektlosen Handlungen ausgesetzt sind», sagt Kathrin Bertschy. Alle unter der Bundeshauskuppel, also auch die Parlamentsdienste, sollten in einem vertraulichen professionellen Rahmen Unterstützung erhalten. Wir sind öffentlich exponiert und manchmal mit sehr unangenehmen Situationen konfrontiert, die nicht auf dem Polizeiposten der Gemeinde gemeldet werden können.»

De Buman und Keller-Sutter wollen Massnahmen gegen Sexismus

Und auch die neuen Präsidenten der beiden Parlamentskammern, Dominique de Buman (CVP/FR) und Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (FDP/SG), reagieren auf die Sex-Affäre im Bundeshaus. Sie fassen eine Art «Lex Buttet» ins Auge.

Gegen sexuelle Belästigung in jeder Form sei «mit aller Entschiedenheit» vorzugehen, fordern sie. Sie wollen prüfen, ob Massnahmen zur Prävention und zur Sensibilisierung erforderlich sind. Sie würden «jegliche Form sexueller Belästigung» verurteilen. Schliesslich würde Diskriminierung aufgrund des Geschlechts schwerwiegende Folgen für die Opfer auslösen.

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