Martin Bäumle ist ein ruhiger Zeitgenosse. Der Präsident der Grünliberalen wählt seine Worte mit Bedacht. Im Nationalratssaal ist ihm aber nun der Kragen geplatzt.
Weil Vertreter von SVP, FDP und CVP beim Bundeshaushalt drastisch sparen wollten, attackierte er die Parteien aufs Schärfste.
Der FDP warf er vor, nicht gemerkt zu haben, dass man der SVP «offenbar blind am Gängelband» nachlaufe und zum «willfährigen Vollstrecker ihrer Finanzpolitik, also eine Art neuer Zottel» geworden sei.
Das liessen sich die Angeschossenen nicht gefallen. Zum glühenden Verteidiger des langjährigen Maskottchens der Volkspartei mauserte sich der Zürcher Nationalrat Hans Fehr.
«Herr Bäumle, ist Ihnen klar, dass Sie soeben den Zottel schwer beleidigt haben?», giftete das SVP-Schlachtross. Er wies den GLP-Chef darauf hin, dass Zottel eine «südafrikanische Bergzwergziege» sei und «er» seinen Job «hervorragend» gemacht habe. «Mindestens so gut wie Sie Ihren!», polterte Fehr weiter.
Nun musste selbst Bäumle grinsen und erklärte: «Ich entschuldige mich bei Ihrem Zottel. Es tut mir schrecklich leid. Das wollte ich natürlich nicht.» (vuc)