Bilder aus einer Mine in Peru zeigen, wie Glencore mit Gewalt gegen die lokale Bevölkerung vorgehen lässt. «Wir bitten um Gerechtigkeit für die Armen», fleht eine der betroffenen Bäuerinnen.
Nicht zum ersten Mal werden Aufnahmen solcher Vorgänge publik. Immer wieder berichten Bauern von Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung.
Unverständlich, dass Bundesrat Ignazio Cassis diese Woche beim Besuch einer Glencore-Mine in Sambia kein Wort der Kritik übt, obwohl belegt ist, dass der Konzern auch dort Menschenrechte verletzt.
Zugegeben: Glencore hat seine Anlagen in Sambia verbessert. Aber nur, nachdem Menschenrechtsorganisationen jahrelang dafür kämpften. Dennoch besteht weiter ein Gesundheitsrisiko. Das bestreitet nicht einmal Glencore. Einen Milliarden-Konzern zu loben, weil er seine Anlagen ein wenig verbessert, ist befremdlich.
Cassis darf Glencore gern besuchen – das ist sogar eine ausgezeichnete Idee! Er sollte das Unternehmen aber darauf hinweisen, dass eine Schweizer Firma zur Bevölkerung rund um ihre Anlagen im Ausland genauso viel Sorge zu tragen hat wie an ihrem Hauptsitz daheim. Weil alle Menschen gleich viel wert sind.
Denn das ist die Haltung, die ein Schweizer Aussenminister in die Welt hinaustragen sollte.