Mit einer Feier auf dem Berner Bundesplatz hat die Frauenkommission des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) am Mittwoch an die Einführung des bezahlten Mutterschaftsurlaubs vor zehn Jahren erinnert. Die SGB-Frauen fordern einen Ausbau.
Viele Branchen und Betrieben gingen heute nicht über das gesetzliche Minimum von 14 Wochen Mutterschaftsurlaub bei 80 Prozent Entschädigung hinaus, heisst es in einer Mitteilung. Der Urlaub solle auf 18 Wochen verlängert und voll entschädigt werden, lautet ihre Forderung. 80 Prozent reiche für Tieflohnbezügerinnen nicht aus.
Die SGB-Frauen setzen sich zudem für einen 8-wöchigen Vaterschaftsurlaub sowie eine 24-wöchige Elternzeit ein, welche Mutter und Vater paritätisch unter sich aufteilen können sollen. Beides soll solidarisch finanziert werden. Ausserdem soll es für Schwangere - bei Bedarf - ein gesichertes Anrecht auf entschädigten Urlaub geben, konret fordern die SGB-Frauen einen vierwöchigen Vorgeburtsurlaub.
Solche Lösungen würden einen Schritt zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeuten, begründen die SGB-Frauen.
Die Mutterschaftsentschädigung über die Erwerbsersatzordnung (EO) war am 1. Juli 2005 eingeführt worden, nachdem das Stimmvolk in einer Referendumsabstimmung mit 55,4 Prozent Ja dazu gesagt hatte. Der Auftrag zur Einführung einer Mutterschaftsversicherung steht seit 1945 in der Bundesverfassung.