Gewerbeverbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler gönnt der SRG keine Verschnaufpause. Nur zwei Tage nach dem hauchdünnen Volks-Ja zum von Bigler bekämpften RTVG, doppelt der Zürcher Freisinnige nach. Bigler steigt bei der No-Billag-Volksinitiative ein. Und wie! 140 000 Unterschriftenbögen will Bigler an seine Verbandsmitglieder verschicken, als Beilage der «Schweizerischen Gewerbezeitung». Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» heute Mittag.
Bigler begründet diesen unerwarteten Einsatz damit, dass dem Gewerbeverband eine «breite und fundierte Diskussion über den Service Public extrem wichtig» sei. Deshalb brauche es den Druck der No-Billag-Initiative. Dieses Volksbegehren wird seit rund einem Jahr gesammelt und verlangt die Streichung der staatlichen Subventionen für Radio und Fernsehen.
Ob der Gewerbeverband allerdings endgültig ins Boot der Initianten steigt, ist ungewiss. Diverse prominente Mitglieder befürworteten bereits die RTVG-Revision und waren ungehalten über Biglers harte Abstimmungskampagne. Sie dürften kaum erfreut sein, wenn «ihr» Verband nun der sehr viel radikaleren No-Billag-Initiative hilft.