Kurz vor der Abstimmung über die Fair-Food-Initiative melden sich Schweizer Sterneköche zu Wort. In der Schweiz habe eine privilegierte Schicht der Gesellschaft Zugang zu einer Geschmackserziehung und zu hochwertigen Produkten, während eine Mehrheit einer von der Industrie diktierten Konsumlandschaft ausgeliefert sei, schreiben sie in einer Mitteilung.
Und appellieren für ein Recht auf «gutes Essen» für alle. Die massiv industrialisierte Landwirtschaft ernähre ihre Landsleute nicht mehr, heisst es. In vielen Ländern – nicht nur in der Schweiz – gehe es nur noch um einen Wettstreit um Produktivität, Exporte und tiefe Preise. Das zerstöre die lebenserhaltende Landwirtschaft und schade der Qualität.
Zugang zu gutem Essen dürfe kein Privileg sein
Diese wachsende Bedrohung gelte es zu bekämpfen. «Der Zugang zu gutem Essen darf kein Privileg sein. Er muss vielmehr ein unveräusserliches, einkommensunabhängiges Recht sein, von dem niemand ausgeschlossen werden darf, weder aus wirtschaftlichen noch aus sozialen oder kulturellen Gründen», schreiben die Starköche.
Ihre Forderungen seien weder Luxus noch Utopie. Es sei möglich und wichtig, konkrete Massnahmen zu ergreifen und sich für eine geschmackvolle und gesunde sowie nachhaltige Ernährung einzusetzen. So fordern die Sterneköche beispielsweise den Verzicht auf Chemikalien oder die Verwendung robusten Saatguts.
Geschmackserziehung wie Sport und Musik fördern
Ihren Appell richten die Köche bewusst auch an die Politik. Ihnen schwebt ein Verfassungsartikel vor, der den Bund auffordert, Geschmackserziehung wie Sport und Bildung zu fördern.
Die Sterneköche geben zwar keine Empfehlung zur Fair-Food-Initiative ab. Ihre Forderungen ähneln aber sehr derjenigen der grünen Initiative – die wohl abgelehnt wird, wie neuste Umfragen zeigen (BLICK berichtete).
Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.
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Am 23. September entscheidet die Schweiz gleich über zwei Agrar-Vorlagen: die Fair-Food-Initiative der Grünen und die Initiative für Ernährungssouveränität von der Bauerngewerkschaft Uniterre.
Mit Fair Food wollen die Grünen Lebensmittel aus einer naturnahen, umwelt- und tierfreundlichen Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen fördern. Ob inländische oder importierte Produkte soll dabei keine Rolle spielen.
Der Bund kann dafür Vorschriften zur Zulassung und Deklaration von Lebensmitteln erlassen. Über Zollkontingente und Einfuhrzölle kann er die Lebensmittelimporte steuern. Weiter soll der Bund regional und saisonal produzierte Lebensmittel fördern und Massnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung ergreifen.
Die von der Bauerngewerkschaft Uniterre lancierte Volksinitiative für Ernährungssouveränität ist radikaler als die Fair-Food-Initiative. So soll die Versorgung mit überwiegend einheimischen Lebens- und Futtermitteln erfolgen. Zudem soll Gentechnik unbefristet verboten werden. Weitere Forderungen sind etwa die Erhöhung der Anzahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft und das Verbot für Subventionen zugunsten von Lebensmittelexporten.
Am 23. September entscheidet die Schweiz gleich über zwei Agrar-Vorlagen: die Fair-Food-Initiative der Grünen und die Initiative für Ernährungssouveränität von der Bauerngewerkschaft Uniterre.
Mit Fair Food wollen die Grünen Lebensmittel aus einer naturnahen, umwelt- und tierfreundlichen Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen fördern. Ob inländische oder importierte Produkte soll dabei keine Rolle spielen.
Der Bund kann dafür Vorschriften zur Zulassung und Deklaration von Lebensmitteln erlassen. Über Zollkontingente und Einfuhrzölle kann er die Lebensmittelimporte steuern. Weiter soll der Bund regional und saisonal produzierte Lebensmittel fördern und Massnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung ergreifen.
Die von der Bauerngewerkschaft Uniterre lancierte Volksinitiative für Ernährungssouveränität ist radikaler als die Fair-Food-Initiative. So soll die Versorgung mit überwiegend einheimischen Lebens- und Futtermitteln erfolgen. Zudem soll Gentechnik unbefristet verboten werden. Weitere Forderungen sind etwa die Erhöhung der Anzahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft und das Verbot für Subventionen zugunsten von Lebensmittelexporten.