Gesetz zu den Sozialdetektiven
GLP-Delegierte bremsen Parteispitze aus

Überraschend lehnen die Delegierten der Grünliberalen das Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten entgegen der Weisung der Parteileitung ab. Keine Differenzen gibt es jedoch bezüglich Selbstbestimmungsinitiative der SVP.
Publiziert: 27.10.2018 um 18:09 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2018 um 09:02 Uhr
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Niederlage vor den Delegierten: Die GLP-Parteileitung empfahl das Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten zur Annahme.
Foto: Keystone

Die Grünliberalen lehnen das Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten ab. Die Delegierten haben am Samstag in Sursee LU knapp die Nein-Parole beschlossen.

Mit 67 zu 61 Stimmen bei 9 Enthaltungen folgten die Grünliberalen damit dem Antrag der referendumsführenden Jungen Grünliberalen. Der Parteivorstand hatte ein Ja zum Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten empfohlen, über das am 25. November abgestimmt wird.

Die Änderung des Sozialversicherungsrechts sei kontrovers diskutiert worden, teilte die Partei mit. Benjamin Gautschi von den Jungen Grünliberalen sprach gegen die Vorlage und betonte, dass sie «unsorgfältig formuliert» sei und die Grundrechte der Versicherten «unverhältnismässig» angreife.

Gegen Angriff auf Völkerrecht...

Mehr Einigkeit bestand bei der Selbstbestimmungsinitiative der SVP: Die Delegierten folgten dem Antrag des Vorstands und beschlossen einstimmig die Nein-Parole.

Die Initiative setze ohne Nutzen Rechtssicherheit und Stabilität für die Schweizer Wirtschaft aufs Spiel. «Und sie ist ein Angriff auf völkerrechtliche Verträge wie die Europäische Menschenrechtskonvention», schreiben die Grünliberalen weiter.

... und für Hornkühe

Nicht ganz so eindeutig, aber dennoch klar ist die Haltung der GLP zur Hornkuh-Initiative. Die Delegierten fassten die Ja-Parole mit 78 zu 34 Stimmen bei 10 Enthaltungen.

Initiant Armin Capaul argumentierte unter anderem mit der Förderung des Tierwohls. Der Luzerner CVP-Nationalrat Leo Müller hob hingegen den finanziellen Mehraufwand sowie die erhöhte Verletzungsgefahr für Mensch und Tier hervor. Eine Mehrheit der Delegierten gewichtete die Pro-Argumente stärker. Bei der Hornkuh-Initiative gab der Vorstand keine Empfehlung ab. Es folgte eine offene Debatte.

Keine Waffenexporte

Die GLP-Delegierten entschieden zudem, die überparteiliche Initiative gegen Waffenexporte in Bürgerkriegsländer, die so genannte Korrektur-Initiative, zu unterstützten. Waffenexporte in Bürgerkriegsländer seien unvereinbar mit der humanitären Tradition und Neutralität der Schweiz, argumentierte eine deutliche Mehrheit. (SDA)

Alle Abstimmungen auf einen Blick

Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.

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