Wie gut steht es finanziell um die Operation Libero? Bisher war die Gruppe für ihre effizienten Spendensammlungen bekannt. Viele Menschen öffneten das Portemonnaie, um die jungliberalen Kräfte in ihrem Kampf gegen SVP-Anliegen wie die Durchsetzungs-Initiative, die Begrenzungs-Initiative oder das Burkaverbot zu unterstützen.
Doch nun wird die Luft für die Operation Libero offenbar dünn. Der Zürcher SVP-Kantonsrat Claudio Schmid (49) schreibt auf Twitter, dass die Organisation unter der Führung von Laura Zimmermann (29) und Stefan Manser-Egli «pleite» sei. Es fehlten 500'000 Franken, die «unverzüglich» aufgetrieben werden müssten, ansonsten drohe die «Mission» der Bewegung zu Scheitern.
E-Mail an Vereinsmitglieder bestätigt Engpasse
Die Organisation Libero will auf Anfrage von BLICK keine Stellung zu den Gerüchten nehmen. Allerdings hat sie auch bereits ihre Mitglieder vorinformiert – eine entsprechende Mail liegt BLICK vor. Darin heisst es, Operation Libero stehe finanziell vor dem Aus: «Wir haben während den letzten sechs Jahren ein Business-Modell entwickelt, das so lange gut funktioniert hat, wie die SVP stark war. In den vergangenen zwei Jahren aber mussten wir unsere Fixkosten immer wieder über das Vereinsvermögen decken. Und heute ist es fast aufgebraucht.»
Für morgen Mittwoch hat die Operation Libero eine Medienkonferenz angesetzt. Dort will sie gemäss dem Mail eine Fundraising-Kampagne für 500'000 Franken starten und ihre neue Strategie vorstellen. Im Mail gibt sich Co-Chefin Laura Zimmermann aber kämpferisch: «Wir wollen weiter bewegen, wir sind überzeugt, dass es uns auch in Zukunft braucht. Es gibt noch viel zu tun für eine progressivere, inklusivere und liberalere Schweiz.
Engagement für die Kovi
Die Operation Libero zog jüngst mit ihrem Engagement für die Konzernverantwortungs-Initiative den Ärger ihrer freisinnigen Verbündeten auf sich. Mit der FDP lieferte sie sich im Abstimmungskampf einen gehässigen Schlagabtausch. Inzwischen hat sich die Organisation dafür entschuldigt, die Gegner der Vorlage als «Halunken» bezeichnet zu haben.
Die aktuellen Finanzen der Bewegung sind nicht bekannt. Sie konnte aber – zumindest in der Vergangenheit – auch auf potente Geldgeber zählen. So spendete eine Einzelperson den Jungpolitikern vor den Parlamentswahlen 2019 400'000 Franken. Den Namen des Spenders hielt die Führungsriege der Operation Libero stets geheim. Dieses Geld dürfte inzwischen allerdings längst aufgebraucht sein. (sf/til)