Wegen der tiefen Corona-Fallzahlen stellt der Bund weitere Lockerungen in Aussicht. Gute Kunde kommt dabei für die Grosseltern: Sie dürfen ihre Enkel nicht nur umarmen, sondern schon bald wieder hüten. «Wir werden die Empfehlungen überprüfen», sagte Daniel Koch (65) vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag. Eine Lockerung bei der Kinderbetreuung sei jedoch absehbar. Die Empfehlungen würden in den nächsten Tagen und Wochen angepasst.
Die Ankündigung freut auch Geraldine Capaul, Chefredaktorin vom «Grosseltern-Magazin». «Sie kommt zum richtigen Zeitpunkt, sie ist für die Moral wahnsinnig wichtig», sagt sie im Gespräch mit Blick TV.
Grosseltern vermissen Enkel schmerzlich
Die Corona-Krise habe gezeigt, wie tief die Verbindung zwischen Grosseltern und Enkelkindern sei. «Die Grosseltern vermissen ihre Enkel schmerzlich und leiden», so Capaul. Doch es gab viele kreative Wege, um in Kontakt zu bleiben – von der Brieffreundschaft, über Balkon-Treffen bis zur Gute-Nacht-Geschichte via Whatsapp.
Manche hätten aber auch gegenüber den eigenen Kindern ein schlechtes Gewissen, da sie nicht hüten konnten und sich die teils überlasteten Eltern anderweitig organisieren mussten. Capaul verwies dabei auf eine beeindruckende Zahl: 160 Millionen Stunden pro Jahr übernehmen Grosseltern die Betreuung der Enkelkinder.
Für viele Grosseltern sei die Lockerungsaussicht aber ein zweischneidiges Schwert. Neben der Freude seien bei einigen Grosseltern auch noch gewisse Ängste vorhanden. «Die Angst wird aber abnehmen und die Normalität kommt rasch zurück», ist sie überzeugt.
BAG-Regeln weiterhin einhalten
Wichtig sei aber, dass die BAG-Regeln weiterhin eingehalten würden. So sei es nach wie vor gut, wenn die Eltern bei der Übergabe der Enkel Abstand halten würden.
Capaul selber will jedenfalls mit dem Grosseltern-Hütedienst noch zuwarten, bis der Bund definitiv grünes Licht gibt. Sie rät noch etwas zu Geduld: «Solange kann es ja nicht mehr gehen, wir sind im Endspurt.» (rus)