Die Sitzung des Zürcher Kantonsrats hat am Montag mit einer traurigen Nachricht begonnen: Der langjährige Kantonsrat und zweite Vizepräsident Ruedi Lais (67, SP) ist am Wochenende seiner Krebserkrankung erlegen. Der Rat legte eine Schweigeminute ein.
«Wir alle sind bestürzt und traurig», twitterte sein Kantonsratskollege Felix Hoesch (SP). Lais hätte 2023 das Ratspräsidium übernehmen sollen und wäre damit höchster Zürcher geworden.
«Es gab nichts, was Ruedi nicht wusste»
«Es wäre schön gewesen, hätte er noch das Ratspräsidium machen können, wie er sich dies gewünscht hat», schreibt die Zürcher SP-Nationalrätin Min Li Marti auf Twitter. Lais sei ein «enorm sachkundiger Kantonsrat und ein leidenschaftlicher Politiker» gewesen. Er werde Fraktion und Partei sehr fehlen.
Auch Parteikollegin Priska Seiler Graf, Co-Präsidentin der SP Kanton Zürich und Nationalrätin, nimmt öffentlich Abschied. «Ich kann mir eine SP Kanton Zürich ohne Ruedi nicht vorstellen», twittert sie. «Es gab nichts, was Ruedi nicht wusste oder kannte.»
Seit über 20 Jahren im Kantonsrat
Der System-Ingenieur aus Wallisellen sass seit 2000 im Kantonsrat – er war der amtsälteste SPler. Von 2004 bis 2007 präsidierte er die Fraktion. Vor zwei Jahren erhielt Lais dann die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Seither habe sich sein Leben einschneidend verändert, schrieb er auf seiner Homepage. Er unterzog sich Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen. Im August erlitt der Politiker während einer Kantonsratssitzung einen Schwächeanfall.
Lais hinterlässt eine Partnerin und zwei erwachsene Kinder aus einer früheren Beziehung. (SDA/lha)