Auf einen Blick
- Deutlicher Rückgang bei unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden in der Schweiz 2024
- Mehrheit der UMA aus Afghanistan, meist männlich und 16 bis 17 Jahre alt
- Rund 25 Prozent der Gesuchsteller geben ein zu niedriges Alter an
Etwas über 2600 unbegleitete minderjährige Asylsuchende haben im Jahr 2024 in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt. Das sind fast 40 Prozent weniger als im Vorjahr. Effektiv dürften es noch weniger sein, weil rund ein Viertel der Gesuchstellenden ein zu tiefes Alter angibt.
2639 allein reisende Personen haben angegeben, minderjährig zu sein und letztes Jahr ein Asylgesuch in der Schweiz gestellt, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Mittwoch mitteilte. Unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) machten damit etwas über 12 Prozent aller Asylgesuche im abgelaufenen Jahr aus.
49 Prozent der UMA stammten aus Afghanistan. Es folgten – mit grossem Abstand – Antragsteller aus Somalia, Algerien, Marokko und Guinea. Drei Viertel dieser Asylsuchenden gaben an, 16- oder 17-jährig zu sein, 22 Prozent zwischen 13- und 15-jährig. Über 95 Prozent der Gesuchsteller waren männlich.
Genereller Rückgang der Gesuche
Ein Grund für den bedeutenden Rückgang der Gesuche von UMA war laut SEM die generell stark rückläufige Asylmigration von afghanischen, türkischen und syrischen Staatsangehörigen nach Mittel- und Westeuropa.
Die Zahlen basieren auf den Altersangaben, die die Asylsuchenden selber bei ihrem Eintritt in ein Bundesasylzentrum gemacht haben. Nachfolgende Altersüberprüfungen zeigen jedoch, dass rund ein Viertel deutlich älter ist als 18 Jahre, wie das SEM schreibt. Die tatsächliche Zahl der Asylgesuche von UMA für 2024 also noch deutlich tiefer zu liegen kommen.