Gegner reden von «Stimmenkauf»
Milchkuh-Initianten versprechen Gratis-Autowäsche

Sagt das Volk im Juni Ja zur Milchkuh-Initiative, kommen Sympathisanten in den Genuss einer unbezahlten Autowäsche. Bedingung: Ein Propaganda-Kleber auf dem Auto.
Publiziert: 28.04.2016 um 21:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:27 Uhr
Das Montieren eines Pro-Milchkuh-Klebers kann sich auszahlen.
Christof Vuille

Am 5. Juni entscheidet die Bevölkerung über die Milchkuh-Initiative. Diese verlangt, dass die Einnahmen aus der Mineralölsteuer vollumfänglich in den Strassenausbau fliessen. Erste Umfragen zeigen viel Sympathie für das Anliegen.

Die Autolobby hat deshalb Lunte gerochen und intensiviert den Abstimmungskampf. In der neusten Ausgabe des «Klarsicht»-Newsletters von Auto Schweiz rührt Direktor Andreas Burgener kräftig die Werbetrommel.

VCS-Präsidentin und SP-Nationalrätin Evi Allemann spricht von «Stimmenkauf».
Foto: KEY

So bittet er Sympathisanten, kostenloses Werbematerial zu bestellen. Und lässt es sich nicht nehmen auf eine ganz spezielle Aktion hinzuweisen: Wer sein Auto mit einem grossen Ja-Kleber zupflastert, kann eine gratis Autowäsche gewinnen!

Die Autowasch-Kette Autop bietet diesen Service den Milchkuh-Initiative-Fans an, falls das Anliegen angenommen wird – das Angebot würde am Montag, 6. Juni in allen Filialen gelten.

Bei den Gegnern sorgt die Aktion für Stirnrunzeln. FDP-Nationalrat Matthias Jauslin fragt auf Twitter: «Erkauft sich Auto-Schweiz nun die Ja-Stimme für die Milchkuh-Initiative?»

Für VCS-Chefin Evi Allemann ist die Aktion «unverschämt» und «geht in Richtung Stimmenkauf», sagt sie.

Auto-Schweiz-Chef Andreas Burgener findet die Aktion «völlig unproblematisch».
Foto: /KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Burgener verteidigt das Kampagnen-Mittel. Es sei zentral, dass man im Strassenverkehr sichtbar sei, um die Automobilisten an die Urne zu bringen. Schliesslich seien sie es, die immer mehr Abgaben zu entrichten hätten und nicht davon profitieren.

Dass man Sympathisanten im Falle eines Jas für ihren Einsatz mit einer Gratiswäsche belohne, sei «mit Sicherheit völlig unproblematisch», sagt er.

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