Der Sommer ist da. Diese Woche gibt die Sonne so richtig Gas. Bis zu 35 Grad liegen drin. Das passt zum Trend. Die durchschnittliche Temperatur in der Schweiz hat seit Messbeginn 1864 um zwei Grad zugenommen. Die Zahl der Sommertage mit mehr als 25 Grad hat deutlich zugenommen. Mit der Klimaerwärmung werden Hitzeperioden häufiger, länger und noch heisser.
In Städten und Agglomerationen leiden die Menschen ganz besonders unter der Gluthitze. Denn der Strassenasphalt oder Betonbauten nehmen die Sonnenstrahlung auf und heizen ihre Umgebung zusätzlich auf. Die Rede ist von «Hitzeinseln».
Städte ergreifen Massnahmen
Immer mehr Städte gehen gezielt dagegen vor. Versiegelte Flächen werden aufgerissen und begrünt, Bäume gepflanzt. Diese spenden nicht nur Schatten. Regenwasser wird zudem nicht mehr nur über die Kanalisation weggespült, sondern im Boden wie in einem Schwamm gespeichert und kann langsam verdunsten, was zusätzlich Kühlung verschafft.
Basel hat dieses «Schwammstadt»-Prinzip auf dem neu gestalteten Areal VoltaNord erstmals umgesetzt, weitere Standorte sollen folgen. Zürich hat bereits mehrere Projekte realisiert. Und St. Gallen hat einen «Schwammstadt»-Fonds eingerichtet.
Damit werden konkrete Massnahmen von Privaten und Unternehmen unterstützt, mit denen die städtischen Temperaturen aktiv gesenkt werden können. Unter dem Motto «Mehr Grün und Blau statt Grau» sollen Grün- oder Wasserflächen geschaffen und erhalten, Gebäude begrünt und möglichst klimagerecht geplant und gebaut werden.
Nun soll auch der Bund tätig werden
Was in einzelnen Städten bereits umgesetzt wird, soll nun auch schweizweit möglich werden. Per Motion will die Grünen-Nationalrätin Florence Brenzikofer (47) den Bundesrat beauftragen, einen Sofortfonds für Klimaanpassungen in Städten und Agglomerationen zu schaffen.
Damit soll der Bund Mittel zur Verfügung stellen für Sofortmassnahmen wie schattenspendende Elemente wie Pergolen, Pavillons oder Sonnensegel, für Entsieglungen oder für mehr Baumpflanzungen im Siedlungsgebiet.
Konkrete Summen nennen die Grünen nicht. Offen lassen sie auch, woher das Geld kommen soll. Das wollen sie dem Bundesrat überlassen. (dba)