Der brisanteste: Die BDP will das lebenslängliche Blutspende-Verbot für Homosexuelle aufheben. «Dieses Verbot ist ein alter Zopf», sagt Fraktionschefin Rosmarie Quadranti. Dass homosexuelle Männer kategorisch von der Blutspende ausgeschlossen würden, sei diskriminierend. «Ob eine Person als Spender geeignet ist, hängt nicht von der sexuellen Orientierung, sondern von ihrem wirklichen Lebenswandel ab.»
Nicht nur mit der Blutspende-Motion treibt die BDP die Gleichstellungsidee für Gleichgeschlechtliche voran. In einem weiteren Vorstoss will sie vom Bundesrat wissen, weshalb Hass-Verbrechen gegen Homosexuelle nicht in der Polizeistatistik erfasst werden. Ein anderer fordert die staatliche Unterstützung von Schwulen- und Lesbenorganisationen.
Das Engagement für Homosexuelle fällt auf. So stellte BDP-Chef Martin Landolt SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi scharf in den Senkel, als dieser gegen Schwule wetterte. Ist die gebeutelte BDP im Wahljahr auf Stimmenfang im rosa Teich? «Das hat nichts mit Wahltaktik zu tun», wehrt Quadranti ab. «Als gesellschaftsliberale Partei haben wir die Gleichstellung aller schon lange auf unsere Fahnen geschrieben.» Und sie betont: «Wir kämpfen um jede Stimme – unabhängig von der sexuellen Ausrichtung.»