Die Vorwürfe gegen den WWF lasten schwer: In Afrika und Asien soll die Umweltorganisation im Namen des Tierschutzes militante Wildhüter und Anti-Wilderer-Milizen finanziert und mit Waffen ausgerüstet haben. Diese Handlanger des WWF verübten schwerste Menschenrechtsverletzungen: darunter Massenvergewaltigung, Folter und Mord – letztlich alles finanziert mit Spendengeldern.
Die Enthüllungen setzen auch grosse Schweizer Firmen unter Druck: Von der Zürcher Kantonalbank bis Ikea – viele Unternehmen sind WWF-Partner. Ganz vorn dabei die beiden Detailhandelsriesen Migros und Coop. Sie zählen gar zu den grössten Geldgebern des WWF Schweiz: Zwischen einer und drei Millionen Franken zahlen die beiden Firmen im Rahmen ihrer «strategischen Partnerschaft» jährlich an den WWF. Und auch ihre nachhaltigen Produkte schmücken sie mit dem herzigen Panda-Logo.
Schockiert, aber nicht betroffen
«Die Medienberichte sind schockierend», sagt die Migros auf Anfrage von BLICK. Doch Migros habe damit nichts zu tun: «Nach unserem heutigen Kenntnisstand betreffen die Vorwürfe nicht den WWF Schweiz, mit dem die Migros vorwiegend bei Umweltthemen zusammenarbeitet.»
Coop äussert sich ähnlich. Die von ihnen finanzierten Projekte stünden «in keinem Zusammenhang» mit den Übergriffen in Afrika und Asien. Weitere Angaben zum Millionenbeitrag an den WWF will Coop trotz wiederholter Nachfrage nicht machen.
Beide Detailhändler betonen, die finanziellen Beiträge an WWF seien jeweils zweckgebunden. Die Migros etwa erklärt, ihre Zahlungen an den WWF umfassten unter anderem die Partnerschaft im Nachhaltigkeitsprogramm für Früchte und Gemüse und das Hauptsponsoring des WWF Kinder- und Jugendprogramms.
40 Prozent der Schweizer Gelder fliessen ins Ausland
Tatsache jedoch ist auch, dass der WWF Schweiz laut eigener Angabe 40 Prozent seiner Mittel für internationale Projekte verwendet. Und derzeit nicht ausschliessen kann, dass Gelder aus der Schweiz in die betroffenen Projekte geflossen sind. Damit können letztlich auch Coop und Migros nicht ausschliessen, dass ihr Geld für Waffenkäufe nach Afrika oder die Bezahlung von folternden Wildhütern nach Nepal wanderte.
Konsequenzen wollen aber vorerst weder die Migros noch Coop ziehen. «Die Zusammenarbeit mit dem WWF Schweiz stellen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage», schreibt die Migros.
Zewo will WWF unter die Lupe nehmen
Mehr Bedenken hat die Stiftung Zewo, die den WWF Schweiz mit ihrem Gütesiegel für den zweckbestimmten, effizienten und wirkungsorientierten Spendeneinsatz zertifiziert hat. «Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst», schreibt die Geschäftsführerin Martina Ziegerer auf Anfrage. Aufgrund der heutigen Informationslage wäre es jedoch unseriös und vorschnell, bereits ein definitives Urteil zu den erhobenen Vorwürfen zu fällen.
Dem WWF die Zertifizierung entziehen wird die Zewo also vorerst nicht. «Doch wir werden klären, ob in der Schweiz gesammelte Spendengelder in die erwähnten Projekte geflossen sind und wie der WWF Schweiz dort seine Verantwortung wahrgenommen hat.»
Der Kuschel-Panda hat blutige Pfoten. Der WWF soll in Asien und Afrika mit Wildhütern und Paramilitärs zusammenarbeiten, die brutal gegen Wilderer und Zivilbevölkerung vorgehen.
2017 sollen vom WWF unterstützte Ranger in Kamerun einen Elfjährigen vor den Augen seiner Eltern gefoltert haben. Kein Einzelfall: Das Online-Portal Buzzfeed, das die schwerwiegenden Vorwürfe ans Tageslicht gebracht hat, schildert auch den Fall eines Bauern im Chitwan-Nationalpark in Nepal. Er sei von Wildhütern 2006 zu Tode gefoltert worden. Später soll sich der WWF dafür eingesetzt haben, dass die Anklagen gegen die Täter fallen gelassen werden. Einen von ihnen stellte der WWF gar an.
Auch in Afrika war die Organisation in dubiose Machenschaften verstrickt. So soll der grösste Nationalpark in Kongo-Kinshasa von einem WWF-Mitglied geführt worden sein. Paramilitärische Milizen, die ihm direkt unterstellt waren, hätten Wilderer und nicht beteiligte Einheimische gefoltert, vergewaltigt, ermordet.
Man sei «schockiert», teilte der WWF mit und kündigte eine unabhängige Untersuchung an. «Wir nehmen jegliche Vorwürfe sehr ernst.»
Ist das glaubwürdig? Der WWF wurde schon 2015 mit solchen Vorwürfen konfrontiert. Auch damals gab es eine Untersuchung. Die zeigte gemäss Buzzfeed, dass es Menschenrechtsverletzungen gab. Und dass die Täter von «erheblicher technischer, logistischer und finanzieller Unterstützung» des WWF profitierten. Der Bericht wurde nie veröffentlicht. Sermîn Faki
Der Kuschel-Panda hat blutige Pfoten. Der WWF soll in Asien und Afrika mit Wildhütern und Paramilitärs zusammenarbeiten, die brutal gegen Wilderer und Zivilbevölkerung vorgehen.
2017 sollen vom WWF unterstützte Ranger in Kamerun einen Elfjährigen vor den Augen seiner Eltern gefoltert haben. Kein Einzelfall: Das Online-Portal Buzzfeed, das die schwerwiegenden Vorwürfe ans Tageslicht gebracht hat, schildert auch den Fall eines Bauern im Chitwan-Nationalpark in Nepal. Er sei von Wildhütern 2006 zu Tode gefoltert worden. Später soll sich der WWF dafür eingesetzt haben, dass die Anklagen gegen die Täter fallen gelassen werden. Einen von ihnen stellte der WWF gar an.
Auch in Afrika war die Organisation in dubiose Machenschaften verstrickt. So soll der grösste Nationalpark in Kongo-Kinshasa von einem WWF-Mitglied geführt worden sein. Paramilitärische Milizen, die ihm direkt unterstellt waren, hätten Wilderer und nicht beteiligte Einheimische gefoltert, vergewaltigt, ermordet.
Man sei «schockiert», teilte der WWF mit und kündigte eine unabhängige Untersuchung an. «Wir nehmen jegliche Vorwürfe sehr ernst.»
Ist das glaubwürdig? Der WWF wurde schon 2015 mit solchen Vorwürfen konfrontiert. Auch damals gab es eine Untersuchung. Die zeigte gemäss Buzzfeed, dass es Menschenrechtsverletzungen gab. Und dass die Täter von «erheblicher technischer, logistischer und finanzieller Unterstützung» des WWF profitierten. Der Bericht wurde nie veröffentlicht. Sermîn Faki