Für die Mehrheit der Kantone sei es enttäuschend, dass der Bundesrat die meisten vorgeschlagenen Öffnungsschritte vertagt habe, teilten die Gesundheitsdirektoren mit. In der Tendenz wünschten sich die Kantone weitere Lockerungen, schreibt die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) am Freitag in einer Mitteilung. Insbesondere im Bildungsbereich hätten sie mehr erwartet. Die Kantone hatten sich in der Konsultation klar für eine von Schutzmassnahmen begleitete Rückkehr zum Präsenzunterricht an den Hochschulen ausgesprochen.
Auch die vom Bundesrat vorgeschlagene Öffnung der Restaurantterrassen hätten die Kantone einstimmig unterstützt. Die Hälfte der Kantone habe sogar die Öffnung der Innenbereiche gefordert.
Dem Impffortschritt Rechnung tragen
GDK-Präsident Lukas Engelberger lässt sich in der Mitteilung wie folgt zitieren: «Wir bedauern, dass der Bundesrat nun deutlich vorsichtiger öffnet, als von vielen Kantonen gefordert. Letztlich ist es aber auch die Landesregierung, die in der gegenwärtigen Situation mit landesweit einheitlichen Massnahmen die Verantwortung trägt.»
Es sei zwar weiterhin Vorsicht geboten, so die GDK weiter. Die Kantone hätten in der Konsultation aber darauf hingewiesen, dass mit der fortschreitenden Impfung die Bedeutung der 14-Tage-Inzidenz, der Positivitätsrate oder der Reproduktionszahl zu relativieren sei. Demgegenüber sollen die Hospitalisationen und die Auslastung der Betten auf den Intensivstationen weiterhin zentrale Beurteilungselemente sein. Die Kantone erwarteten, dass der Bundesrat bei den nächsten Schritten auch dem Impffortschritt und dem breiteren Testen Rechnung trage. (SDA)