Die Fussballweltmeisterschaft in Katar geht zwar erst 2022 los – aber der eingefleischte Nati-Fan Andrea Caroni (38) nahm bereits einen Augenschein. Und inspizierte das viel geschmähte Gastgeberland am Golf. Mit bemerkenswert positivem Fazit.
Anlass war die Frühjahrstagung der Interparlamentarischen Union (IPU) in der Hauptstadt Doha. Der Ausserrhoder FDP-Ständerat war als Präsident der Schweizer Delegation vor Ort.
«Erhebliche» Fortschritte
Was sagt er zur internationalen Kritik an den Arbeitsbedingungen auf den Stadionbaustellen? «Katar hat zwar noch einige Defizite punkto Wanderarbeiter», sagt er: «Dazu gehört vor allem die Abhängigkeit der Arbeiter vom Arbeitgeber.»
Der Staat, der von Erdgas und Öl lebt, mache aber «erhebliche» Fortschritte: «Das Arbeitsministerium hat vor versammelten europäischen Parlamentariern und der internationalen Arbeitsorganisation versprochen, diese Fessel bis Ende Jahr weitestgehend abzuschaffen. Zudem konnten wir neue Schnellgerichte für ausstehende Löhne besichtigen.»
Auch die Schweiz kriegt Lob
Ein Motor der positiven Entwicklung sei der Mega-Fussballevent, der 2010 aufgrund einer höchst umstrittenen Entscheidung der Fifa zustande kam. «Auch die WM scheint hier etwas zu bringen: Die Behörde, welche für die WM verantwortlich ist, hat die besten Arbeitsstandards des Landes – und das Land bald der Region.»
Sogar die Schweiz kriegt von Caroni in der Wüste Lob: Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza engagiere sich hier «in sinnvoller Weise, primär durch Beratung».
Vor allem aber ist Fussballfan Caroni zuversichtlich, was die Schweizer Nationalmannschaft betrifft. Aus dem Finalstadion schickt er SonntagsBlick ein Foto mit rotem Pfeil. Seine Kommentar dazu: «Der Ort des Einlaufs unserer Nati am 22. Dezember 2022 (Finale).» Sein Optimismus scheint in jeder Hinsicht unterstützenswert.