Am kommenden Montag beginnt die Corona-Session des Parlaments. Für einmal nicht im Bundeshaus, sondern in den Messehallen der Bernexpo am Stadtrand der Bundesstadt. Unter Einhaltung sämtlicher Distanz- und Hygieneregeln, natürlich.
Es wird vor allem darum gehen, die vom Bundesrat gesprochenen Hilfsgelder abzusegnen. Doch das Parlament wird auch die Aufarbeitung der Krise aufgleisen. Und da gibt es viel zu tun, wie ein Polit-Talk auf Blick TV zeigte.
«Wie kann es sein, dass ein Gesundheitswesen, das 85 Milliarden Franken im Jahr kostet, nicht genügend Schutzmasken und Medikamente hat», fragte etwa SVP-Nationalrat Alfred Heer (58) in der Runde.
Funiciello fordert bessere Löhne
Für Tamara Funciello (30) hingegen hat die Krise klar gezeigt, dass für die Geringverdiener viel mehr gemacht werden muss. «Wer 3800 Franken verdient und davon nur 80 Prozent Kurzarbeitsentschädigung bekommt, kommt unmöglich über die Runden», so die SP-Nationalrätin.
Sie forderte daher 100 Prozent Entschädigung und höhere Löhne für Geringverdiener. Zumal sie sicher ist: «Die Krise kommt erst noch.» Dem stimmte auch Heer zu. Dennoch warnte er davor, alles an den Staat zu delegieren. «Sonst herrschen bald Zustände wie in Venezuela.»
Binder appelliert an Eigenverantwortung
«Auswüchse von Sozialismus» ortete auch CVP-Nationalrätin Marianne Binder (61). Sie sei sehr erstaunt gewesen, wie gern sich viele «in die Arme von Väterchen Staat» geflüchtet hätten. Der Bund habe wiederum zu wenig differenziert auf die Pandemie reagiert. So seien Gärtnereien Millionenkosten entstanden, weil sie durch die verordnete Schliessung alle Pflanzen kompostieren mussten.
Für die schrittweise Lockerung gebe es für sie daher nur eins: «Vergesst die Eigenverantwortung nicht!» Der Staat solle möglichst viel zulassen und auf den Innovationsgeist und den gesunden Menschenverstand der Bevölkerung vertrauen.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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