Die EU-Kommission empfiehlt den EU-Staaten, keine zusätzlichen Reisebeschränkungen für Geimpfte, Genesene oder frisch Getestete einzuführen. Wer ein gültiges EU-Corona-Zertifikat habe, solle «grundsätzlich keinen zusätzlichen Beschränkungen wie Tests oder Quarantäne unterworfen werden, unabhängig vom Abreiseort in der EU», teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit.
Allerdings will die EU-Kommission die Schraube dennoch anziehen: Die Gültigkeitsdauer der EU-Impfnachweise soll beschränkt werden. Konkret schlägt die Kommission vor, dass diese Zertifikate neun Monate ab der vollständigen Impfung gültig bleiben sollen. Danach werde eine Auffrischungsimpfung notwendig, so die Vizepräsidentin der EU-Kommission Vera Jourova.
Auch Schweizer wären betroffen
Heute gilt das Impf-Zertifikat zwölf Monate. Die Verkürzung würde auch für Schweizerinnen und Schweizer gelten: Wer in die EU reisen will, muss sich spätestens neun Monate nach der zweiten Impfung den Booster holen.
Noch ist es allerdings nicht so weit: Über die nicht verbindlichen Vorschläge müssen nun die EU-Länder beraten und dann eine gemeinsame Position dazu verabschieden. Die Kommission hofft auf einheitliche Regeln innerhalb der EU. Justizkommissar Didier Reynders betonte: «Unser Hauptziel ist es, abweichende Massnahmen in der EU zu vermeiden.»
Gerade zu Beginn der Corona-Pandemie in Europa gab es viele unterschiedliche Regeln mit teils kilometerlangen Staus wegen Grenzschliessungen und entsprechend negativen wirtschaftlichen Auswirkungen.
(SDA/sf)