Für Peter Bodenmann ist Oskar Freysinger ein Clown
«Jetzt macht der grosse Zampano auf Mitleid»

Peter Bodenmann schiesst scharf gegen den SVP-Staatsrat Oskar Freysinger. Die klare Niederlage im ersten Wahlgang sei selbstverschuldet.
Publiziert: 16.03.2017 um 18:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:11 Uhr
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Oskar Freysinger hat im ersten Wahlgang der Walliser Staatsratswahl das schlechteste Ergebnis eingefahren.
Foto: Keystone

Nächsten Sonntag entscheidet das Wallis, welche fünf Personen künftig im Walliser Staatsrat sitzen. Brisant ist, dass der SVP-Staatsrat Oskar Freysinger im ersten Wahlgang Anfang März das schlechteste Ergebnis eingefahren hat. Noch vor vier Jahren wurde der ehemalige Nationalrat mit einem Glanzresultat gewählt.

Kurz vor dem zweiten Wahlgang schiesst der ehemalige Oberwalliser Nationalrat Peter Bodenmann jetzt scharf gegen den zur Wiederwahl stehenden Freysinger. «Jetzt macht der grosse Zampano auf Mitleid», sagt Bodenmann im Interview mit dem «Tages-Anzeiger».

Niederlage selbst verschuldet

Der frühere SP-Präsident sagt, Freysinger sei selber schuld, dass er zuletzt nur noch halb so viele Stimmen machte als 2013. Zum Beispiel hätten die Mitglieder der Oberwalliser Feuerwehren Freysinger geschlossen die Stimme verweigert. Grund: Der SVP-Mann hatte sich in das Bewilligungsverfahren für einen Notausgang eingemischt. Dabei habe Freysinger den Chefinspektor der Feuerwehr brüskiert.

Bodenmann glaubt auch, dass Freysingers Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen von den Wallisern nicht goutiert würden. Der SVP-Staatsrat habe nie den Mut bewiesen, sich von rechtsextremen Kreisen loszusagen. Im Gegenteil: Freysinger sei selbst ins rechtsradikale Milieu abgerutscht.

Vier Halbtote und ein Clown

Das Walliser Volk habe nun die Handbremse gezogen und werde diese auch nicht mehr loslassen, meint Bodenmann weiter. Seiner Ansicht nach könne es so auch nicht mehr weitergehen: «Wir haben in der Regierung seit vier Jahren vier Halbtote und einen Clown.» Die kommende Regierung müsse sich in Zukunft mit komplexeren Dingen als mit Freysinger auseinandersetzen.

Künftig könnten nun in der Walliser Regierung zwei SP-Vertreter sitzen. «Der Walliser SP bietet sich die historische Chance, erstmals zwei Regierungssitze zu haben», sagt Bodenmann im Interview. Denn: «Wer Freysinger nicht will, wird die SP-Kandidaten Esther Waeber-Kalbermatten und Stéphane Rossini und den Freisinnigen Frédéric Favre wählen.» (thk)

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