Für einen Sieg müssten sie extrem mobilisieren
Gegner des Covid-Gesetzes müssten extrem mobilisieren

Eine deutliche Mehrheit sagt laut Umfragen Ja zum Covid-Gesetz. Können die Gegner diesen Vorsprung bis zur Abstimmung darüber am 28. November noch wettmachen?
Publiziert: 18.11.2021 um 08:58 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2021 um 09:54 Uhr
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Haben die Gegner des Covid-Gesetzes bereits verloren?
Foto: Keystone
Ladina Triaca

Manche Befürworter des Covid-Gesetzes möchten den Champagner wohl am liebsten schon kalt stellen. Denn 61 Prozent der Bevölkerung unterstützen laut der neusten SRG-Umfrage das Covid-Gesetz. Und das eineinhalb Wochen vor der Abstimmung. Eine klare Sache also?

Lukas Golder ist Co-Leiter des Forschungsinstituts gfs.bern, das die Umfrage zur Abstimmung übers Covid-Gesetz im Auftrag der SRG durchgeführt hat. Er sagt, dass die allermeisten bereits heute wüssten, ob sie am 28. November Ja oder Nein stimmen werden. «Das spricht dafür, dass sich der Ja-Anteil von 60 Prozent bis zum Abstimmungssonntag nicht mehr gross verändern wird.» Das deutet auf ein klares Ja am 28. November hin.

Abstimmungsplakate zum Covid Gesetz stehen auf einer Wiese, am Montag, 1. November 2021, in Wasen im Emmental. Ueber diese und zwei weitere Vorlagen hat die Schweizer Stimmbevoelkerung am 28. November zu bestimmen. (KEYSTONE/Peter Schneider)
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Trotz lauten Protesten:Stabile Mehrheit fürs Covid-Gesetz

Keine 08/15-Vorlage

Allerdings handle es sich bei der Abstimmung übers Covid-Gesetz nicht um eine normale Vorlage. «Die Debatte ist stark emotionalisiert, und das Nein-Lager ist in den Medien sehr präsent», sagt Lukas Golder. Zudem könnten die epidemiologische Lage oder Entscheide des Bundesrats das Resultat bis zum Schluss beeinflussen. «Ich bin deshalb sehr vorsichtig mit einer Prognose», sagt er.

Ob ja oder nein, fest steht für den Politikwissenschaftler bereits heute, dass die Stimmbeteiligung hoch ausfallen dürfte. Nicht nur wegen der lauten, trychelnden Gegner, sondern auch wegen Geimpften, Städtern und nicht regierungskritischen Menschen. «Ihnen dienen die lauten Gegner quasi als Weckruf», erklärt Golder.

Tatsächlich haben laut CH Media in Städten wie Bern, Zürich und Basel bislang deutlich mehr Menschen brieflich abgestimmt als zum selben Zeitpunkt vor den Abstimmungen im Juni. Aber auch in manchen Dörfern, in denen viele Ungeimpfte leben – wie zum Beispiel in Fischenthal ZH – stimmen die Leute fleissiger ab als üblich (SonntagsBlick berichtete).

Die Protest-Stimmenden

Hinzu kommt laut dem Politologen, dass sich diesmal eine neue Gruppe einbringen dürfte: die Nicht-Wähler. «Es ist wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich, dass viele Menschen an die Urne gehen werden, die bislang ein distanziertes Verhältnis zur Politik hatten und nun ein Zeichen setzen wollen.»

Die Stimmen der Nicht-Wähler stärken aus Golders Sicht das Nein-Lager. Und dennoch: Möchten die Gegner die Befürworter auf der Zielgeraden noch einholen, müssten sie aussergewöhnlich stark mobilisieren. Ansonsten werden die Befürworter des Covid-Gesetzes die Champagner-Korken am Abstimmungssonntag knallen lassen.

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