Herr Gmür, Gewerbeverbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler setzt seinen Kampf gegen die SRG fort. Jetzt will er 140'000 Unterschriftenbögen der No-Billag-Initiative über die Verbandszeitung streuen. Was sagen Sie als Mitglied der Gewerbekammer, also des Parlaments des Gewerbeverbands, dazu?
Alois Gmür: Herr Bigler muss aufhören, gegen die SRG anzukämpfen. Dieses Engagement wird eindeutig zur Belastungsprobe für den Gewerbeverband. Verstehen Sie mich richtig: Es ist gut, dass die Service Public-Debatte jetzt geführt wird. Da soll sich auch unser Verband beteiligen. Aber weitere Schläge gegen die SRG sind übertrieben und sinnlos.
Warum nicht?
Das Gewerbe ist keineswegs SRG-feindlich eingestellt. Viele Verbandsmitglieder schätzen die SRG. Sie wünschen sich ein unabhängiges Fernsehen und Radio. Sie wollen umfassend und objektiv informiert werden. Eine Annahme der No-Billag-Initiative hätte da verheerende Folgen.
Was treibt Bigler an?
Ich glaube, er will einfach seinen persönlichen Kampf weiterführen. Bigler will die Aufmerksamkeit behalten, auch wegen der Wahlen im Herbst. Er missbraucht den Gewerbeverband für seine persönliche Profilierung. Das ist sehr gefährlich. Bigler muss damit aufhören. Ja, er hatte seinen Erfolg. Aber jetzt ist genug.
Wird Bigler untragbar für den Gewerbeverband?
Wenn das so weitergeht, ja.