Martin Landolt (46), BDP
Bewertung von Georg Lutz:
Meistert den unmöglichen Job, eine Partei mit wenig Konturen und ungewisser Zukunft in den Wahlkampf zu führen, sympathisch und ordentlich. - Note: 7
Bewertung von Mark Balsiger:
Wirkt unverbraucht, ist sportlich-agil, gewitzt und charmant, aber noch kein politisches Schwergewicht. Dafür fehlt ihm die Raffinesse. - Note: 6,75
Bewertung von Sarah Bütikofer:
Kommuniziert abgeklärt, obwohl er eine schwierige Aufgabe hat. Muss eine Minipartei im Bewusstsein halten, die ausser einer bekannten Bundesrätin wenig Assoziationen hervorruft. - Note: 8
Bewertung von SonntagsBlick:
Landolt ist ein Chrampfer, tritt sympathisch auf. Aber um die Zukunft der BDP zu sichern, braucht es mehr als solide Arbeit. Der Funke springt nicht auf die Wähler über. - Note: 7
Gesamtnote*: Note: 7,2
Christian Levrat (44), SP
Bewertung von Georg Lutz:
Tritt kämpferisch auf. Schafft es damit, der Partei ein Gewinnerimage zu verpassen, sogar wenn die SP Wahlen und Abstimmungen verliert. - Note: 8
Bewertung von Mark Balsiger:
Ein begabter Schachspieler und Stratege. Parteiintern gut verankert, in den letzten Jahren zunehmend emotional. Sein Alarmismus hat sich abgenutzt. - Note 7,25
Bewertung von Sarah Bütikofer:
Verkauft die Wahl als Richtungs- und Blockwahl. Muss Spagat zwischen Programm und SP-Köpfen bewältigen. Nominations-Querelen in Kantonalparteien lenken vom Inhalt ab. - Note: 7
Bewertung von SonntagsBlick:
Unter seiner Führung hat die SP an Profil gewonnen und sich nach links bewegt. In Luzern und Baselland flog die Partei aber aus der Regierung. Kritik tropft an ihm ab. - Note: 6
Gesamtnote*: Note: 7,1
Toni Brunner (40), SVP
Bewertung von Georg Lutz:
Sehr erfahren, hat er die Partei gut unter Kontrolle. Noch jung und zugleich in die Jahre gekommen: Frische und Präsenz im Wahlkampf 2015 fehlen bisher. - Note: 6
Bewertung von Mark Balsiger:
Zu Beginn hatte ihm dieses Amt niemand zugetraut, doch er ist intern wohlgelitten und metzget sich öffentlich gut: mal gmögig, mal giftig. - Note: 7,5
Bewertung von Sarah Bütikofer:
Wer sich von der SVP-Politik angesprochen fühlt, wählt bereits SVP, viel Raum nach oben gibts nicht mehr. Nun setzt er auf Quereinsteiger – nicht zur Freude der Altgedienten. - Note: 7
Bewertung von SonntagsBlick:
Wirkt nach sieben Jahren als Parteipräsident und 20 (!) Jahren als Nationalrat etwas politmüde. Trat nicht einmal mehr bei Initiativen der eigenen Partei in Erscheinung. - Note: 6
Gesamtnote*: Note: 6,6
Martin Bäumle (50), Grünliberale
Bewertung von Georg Lutz:
Wirblig und umtriebig wie immer, auch wenn der Lack nach einer Abstimmungsniederlage und verlorenen kantonalen Wahlen für die Partei bröckelt. - Note: 7
Bewertung von Mark Balsiger:
Die Parteikollegen mögen ihn, die Öffentlichkeit lässt er kalt. Unermüdlich, schnell, analytisch. In Debatten knattert er wie ein Rasenmäher. - Note: 6,5
Bewertung von Sarah Bütikofer:
Kein guter Start ins Wahljahr: Energiesteuerinitiative aus Zeiten, als die Partei im Hoch war, zielte am Volk vorbei. Verliert wegen Rücktritt der Ständeräte Aushängeschilder für den Wahlkampf. - Note: 6
Bewertung von SonntagsBlick:
Seine Rechnungen hievten manchen Parteikollegen ins Parlament. Dieses Kunststück gelingt kein zweites Mal. Und das krachende Nein zur GLP-Initiative bleibt an ihm haften. - Note: 6
Gesamtnote*: Note: 6,4
Regula Rytz (53), Adèle Thorens (43), Grüne
Bewertung von Georg Lutz:
Inhaltlich grundsolide. Bringen aber bisher wenig, um der schlechten politischen Konjunktur für die Grünen entgegenzutreten und die Basis zu elektrisieren. - Note: 6
Bewertung von Mark Balsiger:
Regula Rytz ist klug, dossiersicher, um Welten besser als ihr Vorgänger, aber wirkungslos: Es ist nicht die Phase der Grünen, um Früchte zu ernten. - Note: 7,75
Bewertung von Sarah Bütikofer:
Viel Präsenz in sozialen Medien und Jobsharing an der Spitze: Die junge und postmoderne Wählerschaft findets sicher gut, aber das reicht noch nicht für Gewinne. - Note: 7
Bewertung von SonntagsBlick:
Blass, blasser, grün: Der Fukushima-Effekt ist verpufft, in den Kantonen startete das Wahljahr miserabel. Das Führungsduo scheint nicht in der Lage, das Steuer herumzureissen. - Note: 4
Gesamtnote*: Note: 6,2
Philipp Müller (62), FDP
Bewertung von Georg Lutz:
Rechtsbürgerliche Positionierung, ohne sich bei der SVP anzubiedern, verhalf der FDP zu kleinen Erfolgen. Seine ungeschickten Voten zu Christa Markwalder werfen die Partei zurück. - Note: 6
Bewertung von Mark Balsiger:
Ein leidenschaftlicher Wahlkämpfer, in der Elefantenrunde markiert er den Schulmeister. Hat dieselben Probleme wie einst Beni Thurnheer. - Note: 7
Bewertung von Sarah Bütikofer:
Alles lief nach Plan. Dann kam die Lobby-Affäre. Umgang mit angeschossener Markwalder nicht souverän. Erinnert an Krisenmanagement im Fall Kopp, dem Anfang vom FDP-Niedergang. - Note: 5
Bewertung von SonntagsBlick:
Die FDP ist im Hoch und Müller der Mann der Stunde. Oder etwa doch nicht? Das Krisenmanagement in der Affäre um Christa Markwalder ist ihm gründlich misslungen. - Note: 6
Gesamtnote*: Note: 6
Christophe Darbellay (44), CVP
Bewertung von Georg Lutz:
Wieso geht eine Partei mit einem Präsidenten in den Wahlkampf, der fast alle Wahlen verloren hat und nach den Wahlen abtritt? Keine Ahnung. - Note: 5
Bewertung von Mark Balsiger:
Der Grenadier der Schweizer Politik: Er ballert drauflos, macht einen Panthersprung vorwärts, bei Beschuss hechtet er nach links oder rechts. - Note: 6,25
Bewertung von Sarah Bütikofer:
Abwärtstrend kann nur mit starker Mobilisierung in den Stammlanden gestoppt werden. Die CVP setzt auf Familien- und Wirtschaftspolitik und nicht auf Sympathieträgerin Leuthard. - Note: 6
Bewertung von SonntagsBlick:
Seine Partei hat eine dünne Personaldecke. Auch deshalb ist er trotz einiger Flops seit neun Jahren Dauerpräsident der CVP. Kann er sich für die Wahlen nochmals aufbäumen? Zweifel sind angebracht. - Note: 5,5
Gesamtnote*: Note: 5,7